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Anreiz-Beitrags-Theorie (Simon/March/Banard)

Die im Rahmen verhaltenswissenschaftlicher Organisationstheorie entstandene Anreiz-Beitrags-Theorie fokussiert sich auf die Arbeitsmotivation.

Kernthese: Innerhalb und im Umfeld von Organisationen werden Individuen durch Anreize zur Teilnahme bewegt und leisten ihren individuellen Beitrag. Die Bereitschaft, Beiträge zu leisten stärkt den Kooperationsverbund und hat entscheidenden Einfluss auf die Existenz einer Organisation.

Ausgehend von der These, Individuen sind nur bereit, Beiträge zu leisten, solange sie den Umfang der ihnen im Gegenzug gebotenen Anreize als mindestens ebenso groß oder sogar größer als ihre eigenen Beiträge empfinden, plädieren die Vertreter der Anreiz-Beitrags-Theorie dafür, ein Gleichgewicht zwischen dem Anreiz und dem Beitrag des Einzelnen anzustreben, weil das den Bestand der Organisation sichert.

Weiterhin gehen Simon, March und Barnard davon aus, dass die Beiträge der Teilnehmer (wie Zeit und Leistungskraft von Mitarbeitern und Führungskräften, die Risikobereitschaft und das Eigenkapital des Unternehmers oder das Geld des Kunden) die Ressource bilden, aus der heraus Anreize (also die Entlohnung der Mitarbeiter, Gewinne des Unternehmers, Produkte oder Dienstleistungen für Kunden u.a.m.) gespeist werden können. Somit sichert eine flexible Balance von Anreizen und Beiträgen die Überlebenschancen einer Organisation.

Das Vernachlässigen individueller Merkmale der Teilnehmer, das fehlende Abstimmen von Beiträgen und Anreizen auf bestimmte Situationen und die Reduzierung von Beiträgen und Anreizen auf einen einzigen Nutzen gelten als einige der Hauptkritikpunkte an der Anreiz-Beitrags-Theorie.

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