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Bedürfnispyramide (Maslow)

Auf das Wesentliche reduziert ist der Ansatz leicht verständlich, die Darstellung in Form einer Pyramide anschaulich – vermutlich deshalb ist dieses Modell menschlicher Bedürfnisse innerhalb der Motivationstheorien das wohl bekannteste. Die Bedürfnispyramide ist mit dem Namen des US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow verknüpft, obwohl diese vereinfachte Darstellungsform seiner Theorie einer Bedürfnishierarchie gar nicht von ihm selbst stammt, sondern von späteren Interpreten. Auch interessierte Maslow sich als klinischer Psychologe nicht vornehmlich für die Ausprägung menschlicher Bedürfnisse und Motive in Bezug auf die Arbeitswelt. Dennoch fand und findet seine Theorie gerade in den Managementwissenschaften viel Beachtung, wo sie leider häufig simplifiziert wird und einer statischen Sicht auf Maslows dynamischen Ansatz Vorschub leistet.

Maslow betrachtete den Menschen als „wanting animal“, weil er angetrieben durch ein angeborenes Wachstumspotential danach strebt, sein höchstes Ziel zu erreichen: die Selbstverwirklichung.

Basierend auf diesem Ansatz systematisiert Maslow die unterschiedlichsten menschlichen Bedürfnisse zunächst in fünf verallgemeinernde Kategorien: physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse, Individualbedürfnisse und schließlich Selbstverwirklichung. Diese Bedürfnisgruppen ordnet er hierarchisch, ausgehend von der Annahme, der Mensch sei bestrebt, zunächst seine physiologischen Bedürfnisse (nach Luft, Wasser, Nahrung etc.) zu befriedigen, bevor er auf seine Sicherheit bedacht ist. Erst wenn sein Bedürfnis nach Sicherheit gestillt ist, entstehe der Drang nach sozialen Beziehungen usw. Außerhalb der Hierarchie betrachtet Maslow kognitive und ästhetische Bedürfnisse.
Weniger bekannt ist, dass Maslow sein Modell später ergänzt hat. An der Spitze der Pyramide sah der Psychologe an seinem Lebensende nicht mehr die Selbstverwirklichung, sondern Transzendenz – also das Bedürfnis nach einer das eigene Dasein überschreitenden Dimension.

 

In Zufriedene Mitarbeiter – Erfolgsfaktor für moderne Unternehmen und Generation Y – Salutogenes unternehmerisches Engagement und Work-Life-Balance beschäftigen sich unsere ManagementJournal-Autorinnen mit der Thematik.

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