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Bounded-Rationality-Ansatz

Menschen sind in den unterschiedlichsten Zusammenhängen gezwungen, Entscheidungen zu treffen. Dabei verhalten sie sich niemals vollständig rational. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Der Sozialwissenschaftler Herbert Alexander Simon entwickelte vor diesem Hintergrund in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Konzept der Entscheidungsfindung, das von einer eingeschränkten Rationalität ausgeht. Seine Kernthese lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Innere und äußere Bedingungen schränken die kognitiven Fähigkeiten des Menschen ein, weshalb er auch alle seine Entscheidungen nur eingeschränkt rational treffen kann.

Eigene Unfähigkeit, unvollständige Informationen oder der Mangel an Zeit für die Beschaffung notwendiger Informationen sind nur einige der Gründe, weshalb Menschen häufig schlechtere Entscheidungen treffen als unter Idealbedingungen möglich wären. Für Simon ist ein Verhalten auch dann rational beschränkt, wenn der Betroffene die Suche nach Alternativen aufgibt, weil ihn eine gefundene Lösung zufriedenstellt, unabhängig davon ob sich noch eine bessere finden ließe. Auch wenn Menschen zugunsten schneller Entscheidungen darauf verzichten, alle verfügbaren Informationen einzubeziehen, handeln sie im Sinne von Simon mit eingeschränkter Rationalität. Allerdings sagt dies nichts über die Qualität der gefällten Entscheidungen. Auch mit eingeschränkter Rationalität getroffene Entscheidungen können unter bestimmten Umständen genau richtig sein.

 

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