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Evolutionäres Management (St. Gallen)

Wie der Name bereits verrät, orientiert sich diese Theorie an einem Entwicklungsprozess in der Natur. Während viele Naturprozesse, darunter die Evolution, gekennzeichnet sind durch das Phänomen der Selbstorganisation, besitzen zahlreiche Organisationen festgefügte Strukturen, die sich mitunter hinderlich auf ihre Entwicklung auswirken.

Evolutionäres Management plädiert dafür, lediglich geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich eine Organisation und ihre Mitarbeitenden selbstständig entwickeln und letztlich selbst organisieren können. In der Konsequenz empfehlen die Vertreter dieser Theorie (Malik, Probst, Dyllick-Brenzinger u.a.), das Management sollte keinerlei festgelegten Strukturen und Ziele vorgeben.

Dabei greifen die Wissenschaftler Denkansätze des österreichischen Ökonomen und Sozialphilosophen Friedrich August von Hayek zu einer Theorie spontaner Ordnung auf. Sein Interesse an Fossilien und Evolutionstheorie brachte Hayek zu der Einsicht, Gruppen seien die Träger evolutionärer Prozesse. Hayek – wie auch andere Verfechter dieser Idee – interpretierte Marktwirtschaft als einen Mechanismus, der spontane Ordnung hervorbringe. Der Markt aggregiere das Wissen vieler Marktteilnehmer und verarbeite die Informationen so effizient, dass er jedem planerischen Eingriff überlegen ist.

Diese theoretischen Grundgedanken werden beim St. Gallener Ansatz auf Organisationen übertragen. Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass beim Verzicht auf (Über-)Reglementierung in Organisationen mit der Zeit eine spontane Ordnung aus Verhaltensregeln herausbildet, die effizienter sind als Bestimmungen oder strikte Regeln, die vorgegeben werden.

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