Gemeinwesenarbeit
Die „Gemeinwesenarbeit“ ist neben der Einzelfallhilfe (Einzelfallarbeit) und der sozialen Gruppenarbeit eine der grundlegenden Vorgehensweisen der Sozialarbeit. Die Gemeinwesenarbeit befasst sich nicht mit der Betreuung von Einzelpersonen, sondern als sozialräumliche Strategie mit der sozialen Gestaltung eines Stadtteils, um damit die Lebensverhältnisse der Bewohner zu verbessern. Deren Handlungsmöglichkeiten sollen erweitert und ihre Befähigung zur Selbstorganisation gestärkt werden.
Gemeinwesenarbeit erfolgt vorrangig in „sozialen Brennpunkten“, die über vielfältige Probleme und über ein dementsprechend hohes Konfliktpotential verfügen. Zu den Wohnbereichen, in denen sich Gemeinwesenarbeit als hilfreich erweisen kann, zählen daher z. B. Stadtviertel mit multi-kultureller Wohnbevölkerung, mit einer hohen Arbeitslosigkeit oder mit überdurchschnittlichen Kriminalitätsraten.
Eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung der Gemeinwesenarbeit ist die Aktivierung der Stadtteilbevölkerung, um diese zu einer aktiven Mitarbeit bei der Verbesserung der Lebensqualität zu motivieren. Um Nachhaltigkeit positiver Veränderungen zu erreichen, wird bei der Gemeinwesenarbeit eine Vernetzung mit lokalen Institutionen, Initiativen und wichtigen Meinungsführern angestrebt.