Gestaltansatz
Der Gestaltansatz hat seinen Ursprung in der Psychologie. Im Rahmen psychologischer Behandlung, Beratung und Intervention zielt die Gestalttherapie zielt darauf ab, Klienten das eigene Handeln, Denken und Fühlen bewusst zu machen. Dazu werden beispielsweise Rollenspiele genutzt. Das Wahrnehmen der eigenen Person in bestimmten Rollen und das Reflektieren von Reaktionen, Handlungsweisen wie auch Blockaden führen oft zu neuen Einsichten die eigenen Handlungs- und Denkmuster betreffend. Persönliche Stärken und Schwächen werden erkannt und erfahren. Gerade Rollenspiele zwingen natürlich dazu, sich im Kontakt zu einem Partner zu verhalten, was Einsichten in eigene Beziehungsmuster vermittelt und zugleich Dialogfähigkeit wie auch Konflikt- und Konsensfähigkeit trainiert.
Diese Erkenntnisse der Psychologie können auch für Managementprozesse fruchtbar gemacht werden. In Organisationen und Unternehmen als sozialen Organismen kommt der Kommunikation eine entscheidende Bedeutung zu. Da sich darüber vor allem zwischen unterschiedlichen Hierarchieebenen oft zugleich die Wertschätzung des Einzelnen transportiert, entscheidet die Kultur des Umgangs miteinander letztlich auch darüber, ob Mitarbeiter motiviert sind oder demotiviert werden. Hauptaugenmerk des Gestaltansatzes im Management liegt daher vor allem an der bewussten Gestaltung von Kontakt- und Konfliktfähigkeit. Ein sinnvolles Feedbacksystem fördert die Selbst- und Fremdwahrnehmung. Gelingt es, in Unternehmen eine Feedbackkultur zu installieren und zu pflegen, die klare Regeln hat und in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Achtung praktiziert wird, profitieren davon alle – Mitarbeiter ebenso wie Führungskräfte.