Mikrokredit
Ein „Mikrokredit“ ist ein Kleinstkredit, der insbesondere in Entwicklungsländern an Kleingewerbetreibende in Höhe von maximal einigen tausend Euro vergeben wird. Mikrokredite sind ein Mittel der Entwicklungspolitik, werden aber auch von kommerziellen Kreditgebern gewährt. Sie ermöglichen einem Kleinunternehmer die Anschaffung der für seinen Betrieb benötigten Investitionsgüter und stellen damit eine wichtige Voraussetzung für den Schritt in die Selbständigkeit dar. Etliche Kreditgeber verleihen Mikrokredite vorzugsweise oder ausschließlich an Frauen.
Die Kreditrückzahlungen erfolgen bei entwicklungspolitisch motivierten Ausleihungen in sozial schonender Form, indem die (wöchentlichen oder monatlichen) Rückzahlungsraten nach sorgfältiger Prüfung des Geschäftsmodells vor der Kreditvergabe an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Kreditnehmers angepasst werden.
Auch in Deutschland werden unter der Bezeichnung „Mikrokredit“ kleine Gewerbekredite von öffentlichen Kreditgebern und von privaten Finanzierungsinstituten vergeben. Die Genossenschaftsbank GLS Gemeinschaftsbank eG gibt seit dem Jahr 2010 auf Basis des von der Bundesregierung eingerichteten „Mikrokreditfonds Deutschland“ Kredite an Gründer und Kleinstunternehmen aus.