Muskelhypothek / Eigenleistung am eigenen Bau
Die Muskelhypothek, also eigene Bauleistungen, sind Eigenleistungen, die Handwerkerlohnleistungen ersetzen. Dabei ist es wichtig, dass diese Leistungen fachmännisch erbracht werden können.Außerdem ist zu beachten, dass zur Erstellung umfangreicher und terminkritischer Gewerke die eigenen Kapazitäten über Wochen, Monate oder sogar Jahre ausgelastet sind. Verzögerungen beim Bauen oder Renovieren können bares Geld kosten, wenn der Bauherr die gekündigte Immobilie beispielsweise nicht fristgerecht räumen kann oder angemietete Geräte länger auf der Baustelle vorhalten muss. Dagegen können Arbeiten wie zum Beispiel das Streichen der Wände, der Ausbau des Dachgeschosses oder das Erstellen der Außenanlagen als terminunkritisch angesehen und auch mit nur wenig handwerklichem Geschick vom Bauherren ausgeführt werden.
Die Eigenleistung kann viele Handwerkerstunden ersparen. Doch jeder Bauherr sollte sich überlegen, ob sich der eigene Einsatz angesichts der eventuell fehlenden Erfahrung und damit entsprechend längeren Dauer der Tätigkeit lohnt. Ein erfahrener Handwerker erledigt die gleiche Arbeit häufig in einem Bruchteil der Zeit. Dazu kommt, dass die Ausrüstung für Eigenleistungen teilweise nicht vorhanden ist und erst gekauft bzw. gemietet werden muss. Die Arbeit im Unternehmen kann dann sogar die wirtschaftlich günstigere Alternative darstellen.
Von den Geldinstituten werden in der Regel bis zu 5 % der Baukosten als Eigenleistungen anerkannt. Höhere Eigenleistungen werden nur dann akzeptiert, wenn sie plausibel nachgewiesen und beispielsweise von einem Architekten bestätigt werden können.