Rational-Choice-Ansatz
Der Rational-Choice-Ansatz umfasst verschiedene Theoriekonzepte einer Handlungstheorie der Sozialwissenschaften, die soziales Handeln analysieren und erklären wollen. Entsprechend vielseitig sind die Auslegungen des Ansatzes.
Allgemein verbindlich ist lediglich die Annahme, dass Menschen sich rational verhalten. Insbesondere in der Volkswirtschaftslehre dominiert die Ansicht, dabei werde ein auf maximalen Nutzen ausgerichtetes Verhalten präferiert. Diese eindeutige Präferenz bezweifeln andere Sozialwissenschaftler.
War der Politikwissenschaftler William H. Riker noch der Ansicht, unter Zuhilfenahme des Rational-Choice-Ansatzes könnten soziale Gesetze gefunden werden, diskutieren Soziologen und Politikwissenschaftler bis heute kontrovers darüber, ob sich soziale Gesetze überhaupt über die Analyse des Verhaltens vieler einzelner Individuen aufdecken lassen, oder ob das soziale Handeln nicht vielmehr ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Ebenfalls umstritten ist der Begriff des rationalen Individuums. Uneinigkeit herrscht über die Präferenzen des Verhaltens.