Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation (Heckhausen)
Menschen können ihr Verhalten und ihre Handlungen nach eigenen Maßstäben oder aber sozialen Werten und gesellschaftlichen Normen bewerten. Dieses Faktum wird in der Psychologie als Selbstbewertung bezeichnet.
Der Psychologe und Motivationsforscher Heinz Heckhausen entwickelte 1972 ein Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation. Es stellt detailliert die möglichen Motivausprägungen im Bezug zu den drei Komponenten Zielsetzung und Anspruchsniveau, Ursachenerklärung und Selbstbewertung dar. Nach Heckhausen verläuft Selbstbewertung in drei Teilprozessen ab, die wiederum ein sich selbst stabilisierendes System der Motivation begründen. Heckhausens Modell veranschaulicht, dass Motivationsprozesse bei Erfolgsmotivierten und Misserfolgsmotivierten ganz unterschiedlich ablaufen. Setzen sich Erfolgsmotivierte realistische Ziele fällt sogar bei einer Gleichverteilung von Erfolg und Misserfolg die Selbstbewertung eher positiv aus, was dazu führt, dass Leistungssituationen für Erfolgsorientierte eine größere Anziehungskraft haben, wohingegen Misserfolgsängstliche sie eher als bedrohlich wahrnehmen.
Mehr zum Thema Motivation in unserem Studienbrief Grundlagen des Managements. Heckhausen steht hinter vielen Modellen, darunter das Erweiterte Kognitive Motivationsmodell und das Rubikon-Modell.