Soziale Dienstleistungen als meritorische Güter
Soziale Dienstleistungen als meritorische Güter sind durch den Staat kostenlos oder preissubventioniert angebotene Dienstleistungen, die einen positiven sozialpolitischen Effekt haben. Der Staat erhöht also bei meritorischen Gütern bewusst das Angebot.
Im Zuge der historischen Fortentwicklung des Sozialstaates ersetzte der Staat zuvor privat organisierte Selbsthilfe beispielsweise in der Kinderbetreuung, der Altenpflege und der Nachbarschaftshilfe. Zwar existiert in diesen Bereichen unverändert ehrenamtliches Engagement, doch nimmt der Anteil professioneller Hilfen zu.
Soziale Dienstleistungen, die zu den meritorischen Gütern gehören, sind z. B. öffentliche Bildungsangebote, der soziale Wohnungsbau und die Systeme der sozialen Sicherheit. Welche sozialen Dienstleistungen oder andere Güter durch ein zusätzliches Angebot des Staates „meritorisiert“ werden sollen, stellt eine politische Entscheidung dar. Den Gegensatz zu den meritorischen bilden die „demeritorischen Güter“, deren Nachfrage gesellschaftlich nicht gewünscht ist und daher behindert werden sollte (z. B. Glücksspiel, Drogen und Zwangsprostitution).