Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Inhaber von Unternehmen erst dann merken, dass etwas nicht rund läuft, wenn das Geld knapp wird. Kein Geld zu haben, bedeutet offenkundig stark eingeschränkte Handlungsfähigkeit. Hinzu kommen Symptome wie Existenzangst und Folgekosten wie hohe Zinsen und Inkassogebühren. Geld kann kurzfristig diese Symptome lindern. Die Ursachen von Geldnot sind jedoch immer falsche Entscheidungen aufgrund von Fehleinschätzungen des unternehmerischen Wirkungsfeldes. Ganz schnell sind wir da bei der Selbstwahrnehmung des unternehmerischen Entscheiders.
Gerade unter kreativen Freiberuflern ist die Geldnot in einer bedenklichen Entwurzelung zu finden, die intellektuell oft noch unter einer falschen – weil konstruierten – Bodenständigkeit getarnt wird. Die Abgehobenheit geht einher mit der Vorstellung, einzigartig wertvoll zu sein, „eigentlich“ zu ganz anderen Tagessätzen arbeiten zu können, was zur Zeit nur gerade nicht geht. Aber man stünde kurz davor. Seit 5 Jahren. Die Folge ist ein Umfeld aus Menschen, die sich in den Bann einer solchen Illusion ziehen lassen, Geld leihen, unbezahlte Praktika (für Monate, manchmal Jahre!) machen. Das Umfeld bestätigt durch sein Mittun fatalerweise, dass es jeden Moment bergauf ginge. Die Entsprechung im natürlichen Geldfluss bleibt aus. Ein Geldfluss in Form von Leihgaben oder Zahlungsaufschub ist unnatürlich.
Die Lösung liegt in einer glasklaren Erkenntnis, wo man wirklich steht und welche wahrhaftigen Beziehungen zu einem Markt verstellbar sind.
10. Januar 2017
| von Dipl.-Kommunikationswirt Klaas Kramer
22: Geld ist keine Lösung
Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „30 Themen, die Unternehmer und Unternehmerinnen bewegen“.
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