Der Begriff macht es eigentlich schon deutlich: Unternehmer unternehmen etwas. Sie sollten also ihrem Selbstverständnis nach jemand sein, der etwas durch sein Handeln bewirken kann. Etwas Größeres. Als ich vor Jahren einmal auf einer Mittelstandstagung saß, in der auf dem Podium jemand behauptete, „Politiker und Verwaltung würden den Mittelstand systematisch kaputtmachen wollen“, ging ein „buh“-artiges Raunen durch die Menge. „Kindergarten“ entfuhr es mir, weil ich meinte, unter Unternehmern sei es ein Eingeständnis der Machtlosigkeit, wenn man über „die Politik“ schimpfe. Sicher gibt es unternehmensfreundlichere Staaten, wie zum Beispiel Panama. Aber wollen wir diese Rechtssysteme und deren inoffizielle Strukturen wirklich? Jeder Unternehmer sucht sich seinen Platz selbst oder gestaltet die Marktbedingungen mit – mit lauteren kreativen Mitteln, bitte nicht über unlautere Lobbyarbeit!
Unternehmer, die anderen die Schuld geben: der Politik, der Konkurrenz oder den Kunden („wollen doch alle nur billig!“), machen ihre Hausaufgaben nicht. Ein Sprichwort sagt, „Wem Du die Schuld gibst, gibst Du die Macht.“ Und welcher Unternehmer will schon machtlos sein?