Die Einführung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Arbeitswelt in einem rasanten Tempo. Technologien wie ChatGPT und ähnliche Tools eröffnen zahlreiche neue Möglichkeiten, die sich zunehmend auf die Geschäftsprozesse auswirken. Besonders das Compensation- und Performance-Management steht vor neuen Herausforderungen und Chancen durch diese disruptive Entwicklung.
Drei wesentliche Gründe treiben die schnelle Integration von KI in die Arbeitswelt voran:
- Natürliche Sprachsteuerung: Die Bedienbarkeit über natürliche Sprache macht KI-Technologien für eine breite Nutzerbasis zugänglich. Eine vorherige Schulung in Programmiersprachen entfällt, was den Einstieg erheblich erleichtert.
- Geringe Implementierungskosten: Die Integration in cloudbasierte Systeme minimiert den Bedarf an Hardware und spezifischem Fachwissen, wodurch der Einsatz kosteneffizient und zeitsparend gestaltet wird.
- Globale Verfügbarkeit: KI ist unabhängig von Standort, Sprache oder Endgerät nahezu überall zugänglich.
- Gleichzeitig bremsen regulatorische Anforderungen wie der EU AI Act die unkontrollierte Verbreitung. Diese Rahmenbedingungen schaffen jedoch eine Grundlage, um die Technologie langfristig verantwortungsvoll und sicher zu nutzen.
Die Integration von KI in die Arbeitsprozesse wirkt sich auf zahlreiche Bereiche der Unternehmensführung aus, insbesondere auf die Steuerungselemente im Compensation- und Performance-Management. Drei zentrale Themenfelder verdeutlichen die Auswirkungen:
1) Jobarchitektur: Die Einführung von KI verändert Stellenprofile, Organisationsmodelle und Karrierestrukturen:
- Flexibilität: Bestehende Jobarchitekturen müssen sich schnell an veränderte Anforderungen anpassen. Obsolete Stellen verschwinden, während neue Rollen entstehen. Unternehmen benötigen transparente Prozesse, um diese Veränderungen zu erkennen und zu steuern.
- Aktualität: KI verändert die Inhalte vieler Tätigkeiten. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen von Funktionsbeschreibungen werden unerlässlich.
- Strategische Personalplanung: Angesichts der Dynamik durch KI sollten Unternehmen ihre strategische Personalplanung häufiger überprüfen und anpassen.
2) Performance Management: KI hebt das Produktivitätsniveau und erfordert eine Neugestaltung der Leistungsbewertungssysteme:
- Transparenz: Veränderungen im Leistungsniveau müssen im Performance Management berücksichtigt werden. HR-Abteilungen und Führungskräfte sollten diese Entwicklungen aktiv beobachten.
- Zielanpassungen: Flexible Ziele sind notwendig, um den technologischen Fortschritt in die Steuerung der Mitarbeitenden einzubinden. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Systeme auf dynamische Veränderungen schnell reagieren können.
- Führungsaufgaben: Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle bei der Begleitung von Mitarbeitenden im Umgang mit neuen Technologien. Sie müssen sicherstellen, dass Ziele verständlich bleiben und die Potenziale von KI voll ausgeschöpft werden.
3) Vergütung: Die zunehmende Dynamik in den Jobanforderungen hat auch Auswirkungen auf Vergütungssysteme:
- Marktgerechte Bezahlung: Unternehmen müssen sicherstellen, dass neue und veränderte Tätigkeiten angemessen entlohnt werden, um relevante Kompetenzen zu sichern.
- Dynamik der Gehälter: Für neu entstehende Jobs und Kompetenzen bilden sich Gehaltsstrukturen erst allmählich. Unternehmen müssen flexibel auf diese Dynamiken reagieren.
- Flexibilität: Kurzfristige Veränderungen in der Nachfrage nach spezifischen Skills erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit der Vergütungssysteme.
- Fazit
- Künstliche Intelligenz verändert nicht nur die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, sondern stellt auch ihre Steuerungssysteme vor neue Herausforderungen. Die Anpassung der Jobarchitekturen, die Flexibilisierung des Performance Managements und eine dynamische Gestaltung der Vergütungssysteme sind essenziell, um die Potenziale von KI erfolgreich zu nutzen.
Die Zukunft des Compensation- und Performance-Managements liegt in der Fähigkeit, schnell und flexibel auf technologische Veränderungen zu reagieren. Nur durch eine proaktive und strategische Herangehensweise können Unternehmen die Herausforderungen der digitalen Transformation meistern und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.
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