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27. Juli 2021 | von Dr. Jan Klaus Tänzler

Das Drei-Kreis-Modell der Familienunternehmen | Familienunternehmen, Folge 5

Hallo und herzlich willkommen zum fünften Teil unseres Podcasts über Familienunternehmen. Am Anfang unserer Podcast-Reihe wollen wir uns erst einmal mit den Besonderheiten des Typus Familienunternehmen auseinandersetzen. So haben wir uns mit der Definition über Familienunternehmen genauso beschäftigt wie mit der Besonderheit der Hidden Champions. Heute möchte ich Ihnen das sogenannte Drei-Kreis-Modell der Familienunternehmen von Tagiuri und Davis aus dem Jahre 1978 vorstellen.

Die Wissenschaftler nutzen dieses Modell um das Familienunternehmen anhand von drei Kreisen in die Gruppen Familie, Unternehmen und Eigentum einzuteilen. Jeder dieser Kreise schneidet dabei die jeweils anderen beiden Kreise, sodass die Überlappung dieser drei Kreise insgesamt sieben Bereiche ergibt.

Jedes Mitglied das an einem Familienunternehmen beteiligt ist, kann jeweils einem Bereich zugeordnet werden. Diese Zuteilung wiederum hilft dabei, die Dynamiken und Probleme von Familienunternehmen besser aufzeigen zu können.

Dem Kreis Familie gehören alle Mitglieder an, die zur (Eigentümer-) Familie des Familienunternehmens gehören. Dies sind grundsätzlich alle Familienmitglieder unabhängig davon, ob Sie Anteile am Unternehmen besitzen oder nicht.

Zum Kreis des Unternehmens zählen alle Mitarbeiter des Unternehmens, unabhängig davon, ob Sie zur Familie gehören oder nicht.

Letztlich gehören zum Kreis Eigentum alle Personen, die Anteile am Unternehmen halten.

Anhand der Einteilung der Personen zu dem jeweiligen Bereich kann auf die jeweiligen Herausforderungen innerhalb des Familienunternehmen geschlossen werden. So können Probleme eines Kreises die anderen Kreise beeinflussen.

Mit einem Beispiel möchte ich Ihnen Herausforderungen eines Familienunternehmens erläutern: Beispielsweise arbeiten zwei Geschwister, zum Beispiel zwei Schwestern im Familienunternehmen mit, jedoch nur eine Schwester hält auch Anteile am Unternehmen. Es könnte nun zum Beispiel der Fall auftreten, dass die Schwester mit den Anteilen eine hohe Dividende präferiert, während die Tochter ohne die Anteile die Gewinne lieber im Unternehmen thesaurieren würde.

Letztlich hilft wie erwähnt das Drei-Kreis-Modell dabei diese unterschiedlichen Herausforderungen aufzuzeigen, um in einem zweiten Schritt über mögliche Lösungen nachzudenken.

Vielen Dank das Sie auch dieses Mal wieder mit dabei waren. Beim nächsten und sechsten Teil unseres Podcasts gehen wir auf das Vier-Achsen-Modell der Familienunternehmen ein. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute! Ihr Jan Tänzler

 

Dr. Jan Klaus Tänzler, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management

 

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Besonderheiten und Herausforderungen von Familienunternehmen“.

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Dr. Jan Klaus Tänzler
Dr. Jan Klaus Tänzler absolvierte eine Bankausbildung bei der Deutsche Bank AG und studierte anschließend an der RWTH Aachen, der National University of Singapore und der UC Berkeley Betriebswirtschaftslehre. Er promovierte an der Universität Mannheim über das Thema Corporate Governance und Corporate Social Responsibilty im deutschen Mittelstand. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte führten ihn an die Western University of Australia in Perth sowie die Bank Indonesia in Jakarta. Nachdem er einige Jahre am Aufbau eines Startups beteiligt war, ist er heute Center Manager an der TU München.
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