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7. Mai 2019 | von Prof. Dr. Torsten Spandl

Das Stand-up-Meeting – Nicht stillgestanden, sondern Stehen macht einen schlanken Fuß

[Transkript:] 

Kennen Sie das? Das Meeting beginnt, alle Teilnehmer trudeln nach und nach ein, lassen sich auf die Stühle fallen, schauen, ob Kekse dargereicht werden, und schenken sich in aller Ruhe einen Kaffee ein. Auf einmal sind die ersten 15 Minuten um, bevor das Meeting überhaupt in die Gänge gekommen ist, und so allmählich fängt ein ganz gemütliches Plaudern an, und die Sitzung kommt in Fahrt, aber zieht sich teilweise wirklich wie Kaugummi. Man hat am Schluss das Gefühl, dass man sich auch deutlich kürzer hätte fassen können.

 

Braucht es Kaffee? Braucht es Kekse? Braucht es einen Besprechungsraum? Braucht es Stühle zum Hinsetzen? Nicht unbedingt. Die sogenannten Stand-ups sind heute Meetingformen, die dafür genutzt werden, sich kurz und knackig, sehr intensiv und fokussiert abzusprechen. Und deswegen im Stehen einfach die Chance zu nutzen, sich viel dynamischer miteinander zu beschäftigen. Wir brauchen dafür Stehtische oder einen Ort, wo wir uns im Stehen treffen können. Und eventuell ein Board, wo wir auch weiterhin Sachen aufschreiben können. Aber ansonsten braucht es nicht viel. Es braucht keine Getränke, keine Kekse. Und durch das Stehen sorgen wir dafür, dass alle Teilnehmer durchaus wachbleiben. Weil Stehen fordert die Durchblutung. Und auf längere Stehmeetings hat auch niemand Lust. Und so finden wir mit den Stand-ups oder den Stehmeetings oder den Meetings im Stehen eine neue Meetingform, die dafür sorgt, dass wir uns deutlich schneller, deutlich konkreter abstimmen. Und zum Beispiel bei solchen Arbeitstechniken wie Scrum ist das Stand-up am Morgen des Tages eine wichtige Abspracheform, die auch jeden Tag genutzt wird, um in einer kurzen Meetingform (5 Minuten, 10 Minuten) jeden auf den aktuellen Stand zu bringen und für eine deutlich aktivere Unternehmenskultur zu sorgen. Deswegen: Stand-up-Meetings heißt nicht, dass wir uns ab sofort nicht mehr hinsetzen dürfen. Stand-up-Meetings heißt: Wir haben eine neue Meetingform, die schnell und kompakt Absprachen ermöglicht, die uns zusammenkommen lässt, die ein Update in alle Richtungen gibt, die es uns danach aber wieder sehr dynamisch, sehr schnell ermöglicht ins Büro, in den Job zurückzukehren. Keine Zeit zu vergeuden. Deswegen: Stand-up-Meetings sind die neuen Meetings. Sie helfen uns, schneller konkreter zu werden. Und stoßen bei vielen auf ganz große Zustimmung als neue Form des Zusammentreffens. 

 

Prof. Dr. Torsten Spandl, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management

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Prof. Dr. Torsten Spandl
Studium an den Universitäten Regensburg (D), der Aston Business School (GB) und der Wirtschaftsuniversität Wien (A), Promotion am Institut für Handel und Marketing an der Wirtschaftsuniversität Wien. Langjährige Tätigkeit in Marketing und Vertrieb, u. a. für die Otto Group, seit 2011 Engagement in der wissenschaftlichen Ausbildung, seit 2012 Dozent für Marketing und Vertrieb an der Fachhochschule für die Wirtschaft in Hannover. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Vertriebsstrategien (insbesondere E-Business), Vertriebs-Personalführung, Forschungs- und Beratungsschwerpunkte: Allgemeine Marketing- und Vertriebsfragen, Handelsfragestellungen, E-Commerce sowie Franchisewirtschaft. (Quelle: Impressum des Studienbriefs) Prof. Dr. Torsten Spandl hat außerdem mehrere Artikel, unter anderem zum Dreiklang der Führung: der AFV-Ansatz im ManagementJournal verfasst.
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