Verantwortliche im Personalrecruitment haben es aufgrund des Fachkräftemangels mittlerweile immer schwerer – vor allem in bestimmten Branchen und Bereichen – geeignetes Personal zu finden. Manche von ihnen können bereits froh sein, wenn überhaupt Bewerbungen auf bestimmte Positionen vorhanden sind – auch wenn diese nicht die Qualifikationen, Kompetenzen und Erfahrungen vorweisen können, die im Stellenprofil gefordert werden. In einer solchen Situation gilt es abzuwägen. Entweder bleibt die Stelle vakant oder diese wird unzureichend besetzt. Oftmals ist es dabei besser, die Stelle mit jemandem zu besetzen, der oder die zumindest einen Teil der Qualifikationen vorweisen kann, als diese längerfristig nicht besetzen zu können.
Ein Personalrecruiter eines Ingenieurunternehmens sagte mir letztens: „Die Zeiten in denen wir die Chance hatten Bewerbungen zu erhalten, die dem Stellenprofil zumindest nah kamen, sind vorbei. Heute sind wir über jeden froh, der sich bei uns bewirbt bzw. den wir einstellen könnten, der zumindest zu einem Teil dem Stellenprofil entspräche. Deshalb haben wir es abgeschafft. Wir achten jetzt auf Kompetenzen und vor allem auf das Potential unserer Bewerberinnen und Bewerber. Da sich die erforderlichen Kompetenzen sowieso immer schneller verändern, fahren wir mit einer Potentialanalyse besser.“
Elmar Stein