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17. August 2021 | von Dr. Jan Klaus Tänzler

Das Vier-Achsen-Modell der Familienunternehmen Teil 3 | Familienunternehmen, Folge 8

Hallo und herzlich Willkommen zur achten Folge unseres Podcasts „Herausforderungen und Besonderheiten von Familienunternehmen“. Seit den letzten beiden Podcast-Folgen beschäftigen wir uns mit dem Vier-Achsen-Modell der Familienunternehmen. Mithilfe dieses Modells ist es möglich, Familienunternehmen zu charakterisieren und den jeweiligen Reifegrad des Unternehmens mit seinen speziellen Herausforderungen zu beschreiben. In den letzten beiden Podcasts haben wir jeweils die Familienachse sowie die Eigentumsachse näher beleuchtet. In dieser Folge geht es um die dritte Achse dieses Modells, die Governance-Achse.

Die Governance-Achse bezieht sich auf die Unternehmensführung und zeigt auf, ob die Unternehmensführung von der Familie oder externen Managern innegehalten wird.

Auf der ersten Stufe der Governance-Achse steht das inhabergeführte Familienunternehmen. Bei dieser Art der Unternehmensführung wird das Unternehmen von dem (alleinigen) Eigentümer des Unternehmens geführt. Meist handelt es sich hierbei um den Gründer des Unternehmens. Er trifft die Entscheidungen eigenständig oder in Absprache mit ggf. vorhandenen weiteren externen Geschäftsführern.

Auf der zweiten Stufe steht das Familiengeführte Unternehmen. Hierbei wird das Unternehmen von mindestens zwei Familienmitgliedern geführt, wobei es durchaus auch weitere externe Manager geben kann. Diese Konstellation wird bei Familienunternehmen normalerweise erst ab der zweiten Generation angetroffen. Die Herausforderung des Familiengeführten Unternehmens stellt die konstruktive Zusammenarbeit der Familienmitglieder untereinander dar. Nicht selten kommt es hierbei zu Streitigkeiten in Bezug auf die Kompetenzen.

Hat sich die Familie komplett aus der Führung des Unternehmens zurückgezogen, ist aber noch aktiv an der Kontrolle des Unternehmens beteiligt, so spricht man vom Familienkontrollierten Unternehmen. Dieses ist auf der dritten Stufe einzuordnen. Familienunternehmen entscheiden sich oftmals für den Schritt, die Führung des Unternehmens abzugeben, wenn das Unternehmen eine bestimmte Größe erreicht hat und kein Familienmitglied die Führung übernehmen will oder kann. Eine Herausforderung auf dieser Stufe stellt die adäquate Kontrolle der Geschäftsführung dar.

Ist die Familie selbst zur Kontrolle des Unternehmens nicht mehr gewillt oder fehlen die Kompetenzen hierzu, so handelt es sich um das Managerkontrollierte Familienunternehmen. Oftmals wird in der Wissenschaft die Frage aufgeworfen, ob es sich bei dieser Art der Governance überhaupt noch um ein Familienunternehmen handelt.

Damit haben Sie einen Überblick über die verschiedenen Stufen der Governance-Achse erhalten. Ich freue mich, dass Sie auch dieses Mal wieder mit dabei waren. Beim nächsten Mal schauen wir uns die vierte und letzte Achse genauer dann. Dann geht es um die Unternehmensachse. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, Ihr Jan Tänzler

 

Dr. Jan Klaus Tänzler, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management

 

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Besonderheiten und Herausforderungen von Familienunternehmen“.

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Dr. Jan Klaus Tänzler
Dr. Jan Klaus Tänzler absolvierte eine Bankausbildung bei der Deutsche Bank AG und studierte anschließend an der RWTH Aachen, der National University of Singapore und der UC Berkeley Betriebswirtschaftslehre. Er promovierte an der Universität Mannheim über das Thema Corporate Governance und Corporate Social Responsibilty im deutschen Mittelstand. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte führten ihn an die Western University of Australia in Perth sowie die Bank Indonesia in Jakarta. Nachdem er einige Jahre am Aufbau eines Startups beteiligt war, ist er heute Center Manager an der TU München.
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