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24. August 2021 | von Dr. Jan Klaus Tänzler

Das Vier-Achsen-Modell der Familienunternehmen Teil 4 | Familienunternehmen, Folge 9

Hallo und herzlich Willkommen zu dem Podcast „Besonderheiten und Herausforderungen von Familienunternehmen“. Heute stelle ich ihnen die vierte und letzte Achse des Vier-Achsen-Modell der Familienunternehmen vor. In den letzten drei Folgen haben wir nacheinander die Eigentumsachse, die Familienachse sowie die Governanceachse durchgenommen. Was fehlt ist noch die Unternehmensachse. Die Unternehmensachse ist die einzige Achse, die nicht vollkommen auf das Familienunternehmen bezogen ist, da die einzelnen Phasen zum Teil auch für Nicht-Familienunternehmen gelten.

Auf der ersten Stufe der Unternehmensachse befindet sich das junge Familienunternehmen. Unternehmen dieser Stufe sind nicht zwangsläufig schon Familienunternehmen. Oftmals handelt es hierbei um den Gründer oder die Gründerin des Unternehmens und der Aufbau des Unternehmens steht im Mittelpunkt der Aktivitäten. Zu diesem Zeitpunkt gilt es, das Unternehmen so weiterzuentwickeln, dass das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig ist.

Auf der zweiten Stufe befindet sich das Fokussierte Familienunternehmen. In dieser Phase hat das Unternehmen die ersten Schwierigkeiten der Unternehmensgründung überwunden und fokussiert sich nun auf ein Produkt oder eine Dienstleistung. Hierbei wird versucht Marktanteile dazuzugewinnen und ggf. neue internationale Märkte zu erschließen. Für das Unternehmen ist es zudem wichtig, durch Innovationen oder Weiterentwicklungen des Angebots-Portfolios konkurrenzfähig zu bleiben.

Wächst das Unternehmen konstant weiter, so entwickelt sich das Unternehmen nicht selten zu einem Diversifizierten Familienunternehmen. Diese Ausrichtung befindet sich auf der dritten Stufe der Unternehmensachse. Unternehmer entscheiden sich zu diesem Schritt in der Regel, um das Risiko zu streuen. Eine Herausforderung ist es allerdings, den Erfolg eines Unternehmensteils auf den jeweils anderen zu übertragen.

Entschließt sich die Familie des Unternehmens, das Unternehmen zu verkaufen, so wird das Geld häufig in einem Family Investment Office verwaltet. Dies stellt auch die vierte und letzte Stufe der Unternehmensachse dar. Auf dieser Stufe wird das Geld der Familie in verschiedene Unternehmen investiert wobei die operative Leitung der Unternehmen oder Anlageobjekte nicht zwangsläufig von der Familie ausgeführt wird.

Damit hätten wir nicht nur das Ende der Unternehmensachse erreicht, sondern haben auch das Vier-Achsen-Modell abschließend behandelt. Wenn Sie sich mit diesem Modell weiter beschäftigen, so werden Sie sehen, dass dieses Modell in der Wissenschaft teilweise auch als Drei-Achsen-Modell diskutiert wird. Das ist aber nicht weiter entscheidend. Wichtig ist vielmehr, dass Sie durch die Modelle erkennen, wo Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Familienunternehmen auftreten können.

Vielen Dank das Sie auch dieses Mal wieder meinen Podcast angehört haben. Beim nächsten Mal schauen wir uns genauer an, was besonders kleinere Familienunternehmen bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung tun können, um langfristig erfolgreich zu sein. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, Ihr Jan Tänzler.

 

Dr. Jan Klaus Tänzler, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management

 

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Besonderheiten und Herausforderungen von Familienunternehmen“.

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Dr. Jan Klaus Tänzler
Dr. Jan Klaus Tänzler absolvierte eine Bankausbildung bei der Deutsche Bank AG und studierte anschließend an der RWTH Aachen, der National University of Singapore und der UC Berkeley Betriebswirtschaftslehre. Er promovierte an der Universität Mannheim über das Thema Corporate Governance und Corporate Social Responsibilty im deutschen Mittelstand. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte führten ihn an die Western University of Australia in Perth sowie die Bank Indonesia in Jakarta. Nachdem er einige Jahre am Aufbau eines Startups beteiligt war, ist er heute Center Manager an der TU München.
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