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21. November 2019 | von Elmar Stein

Die Belastung der Belegschaft messen

Für das Management eines Unternehmens muss die Arbeitsbelastung der Belegschaft eine wichtige Rolle spielen. Liegt eine Unterauslastung der Belegschaft vor, kann diese ihr volles Potential nicht ausschöpfen. Viele fühlen sich dadurch auch nicht herausgefordert und beginnen ihre Arbeitsmotivation zu verlieren. Im schlimmsten Fall suchen diese bei anderen Unternehmen eine neue Herausforderung. Für das Unternehmen geht eine Unterauslastung der Belegschaft, neben den gerade beschriebenen Risiken, immer mit einem Potentialverlust einher. Dies führt zu Gewinneinbußen und gegebenenfalls zum Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.

Andererseits entstehen durch eine Überlastung der Belegschaft auch negativen Folgen. Besteht eine temporäre oder dauerhafte Überlastung der Belegschaft steigt das Stresslevel. Dadurch kann die Work-Life-Balance sinken, weil sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Freizeit nicht mehr ausreichend erholen können. Ebenso ist es möglich, dass sich durch erhöhten Zeitdruck Fehler oder zumindest eine niedrigere Arbeitsqualität einstellt, die weitere negative Folgen hervorbringt. Weiterhin können durch eine Überlastung das Arbeitsklima und die Stimmung leiden. Niederschlagen wird sich eine Überlastung der Belegschaft auch in einer steigenden Anzahl von Krankheitstagen, sowie gegebenenfalls auch in einer höheren Fluktuation. Alles diese Aspekte haben ebenfalls negative Auswirkungen auf den Erfolg des Unternehmens.

Aus diesen Gründen ist es daher für Unternehmen wichtig, die Belastung der Belegschaft zu messen, damit anschließend geeignete Maßnahmen eingeleitet werden können. Um die Ansatzpunkte für eine Verbesserung erkennen zu können, muss die Erhebung und Auswertung der Belastung der Belegschaft regelmäßig und durch verschiedene Aspekte gemessen werden. Anschließend müssen die Veränderungen analysiert und mit den vorangegangenen Werten verglichen, sowie der Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen bewertet werden. Zentrale Aspekte beim Messen der Belegschaft sind:

1. Die Auftragslage und das Arbeitspensum – da diese einen Überblick über die geleistete Arbeit in der vorangegangenen und auch in der zukünftigen Messperiode gibt. Durch eine Prognose für die darauffolgende Messperiode kann auf Basis der Annahmen bewertet werden, ob eine langfristigere oder nur eine kurzfristige Überlastung oder Unterauslastung der Belegschaft anzunehmen ist; oder aber die angenommene Belastung gleich vermutet wird.

2. Die geleisteten Überstunden in der Messperiode.

3. Die Fluktuation

4. Die Veränderungen im Qualitätslevel der geleisteten Arbeit

5. Die Veränderungen im Quantitätslevel der geleisteten Arbeit beispielsweise pro Stunde

6. Die Veränderung der Kundenzufriedenheit

7. Die Anzahl der Krankheitstage

8. Die Einhaltung der zeitlichen Vorgaben

Vor allem auch durch die Kombination dieser verschiedenen Aspekte lassen sich im direkten Vergleich als auch im längerfristigen Vergleich die Auswirkungen einer möglichen Unterauslastung oder einer Überlastung finden. Aus diesen können dann geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.

Elmar Stein

Elmar Stein
Elmar Stein promoviert derzeit im Bereich systemisch-strategisches Personalmanagement. Er hat einen amerikanischen Master in Human Resource Management (mit Schwerpunkt Organisationsstrategie) und ist Gymnasiallehrer (für Englisch und Politikwissenschaften). Er ist Absolvent der DAM im Lehrgang Geprüfte/r Personalmanager/in.
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