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6. April 2017

Ehealth und mhealth – Gesundheitskommunikation maßgeschneidert

Elektronische und mobile Angebote sind momentan auf dem Vormarsch und stellen die Akteure der Gesundheitskommunikation vor neue Herausforderungen. Während früher ein Informationstag mit Printbroschüre geplant wurde, ist es angeraten, sich heute Gedanken über eine begleitende Microsite oder eine App zu machen.

Der bereits in den 90iger Jahren eingeführte Begriff eHealth = electronic health meint in einem weiteren Sinne alle Angebote, die mit Elektronik und Medizin zu tun haben wie z.B. die Gesundheitskarte. Im engeren Sinne wird der Begriff für Gesundheitsangebote im Internet verwendet.  Durch das Internet sind Informationen leicht zugänglich und fast jeder ist in der Lage, sich gesundheitsrelevante Informationen selber zu beschaffen. mHealth = mobile health geht noch weiter und hebt auf den mobilen Zugangsweg ab, mit dem Gesundheitsangebote genutzt werden. Damit ist nicht nur gemeint, eine ärztliche Diagnose direkt beim Verlassen der Praxis zu googlen, sondern vor allem die eigene Gesundheit mit Hilfe von mobilen Geräten wie dem Smartphone zu beobachten und zu optimieren. Dies geschieht zum Beispiel durch Schrittzähler, Fitnesstracker oder Apps, die, je nach Komplexität, die Schritte zählen, den Schlaf messen, die Kalorienzufuhr speichern oder ans Trinken erinnern.

Die elektronischen bis mobilen Angebote erhöhen einerseits die Möglichkeiten, andererseits natürlich auch die Verantwortung eines jeden einzelnen für seine Gesundheit. Gleichzeitig stellen sie das Management von Gesundheitseinrichtungen vor neue Herausforderungen. Auf der einen Seite sind ältere Menschen anzusprechen, die das persönliche Gespräch suchen oder etwas Gedrucktes zum Nachlesen benötigen, auf der anderen Seite kommuniziert man mit jungen und technikaffinen Menschen, für die die Nutzung mobiler Angebote zum Alltag gehört. Wenn man diese junge Zielgruppe zu gesundheitsförderlichem Verhalten motivieren möchte, muss das Angebot niederschwellig, mobil und sozial eingebunden sein. Durch Empowerment, Education und Encouragement soll der Outcome, also die Effektivität, des jeweiligen Gesundheitsangebots mit niederschwelligem Zugang verbessert werden. Über eine mobile Ansprache kann darüber hinaus ein zielgruppengerechter Kontakt verbessert werden. Je größer die Möglichkeiten für eine maßgeschneiderte Gesundheitskommunikation werden, desto komplexer werden die dazugehörigen und zu managenden Handlungsstrukturen und Handlungsabläufe.

 

Literaturangaben: Rossmann, C. (2012). Computervermittelte Kommunikation in der Gesundheitskommunikation – Potenziale und Grenzen für die Gesundheitsförderung und Prävention. In Aufklärung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland. Neue Wege in der Gesundheitskommunikation. S. 78- 99. Verfügbar unter: https://www.organspende-info.de/articles/2109.

Krömer, N. & Zwillich, B. (2014). Von eHealth zu mHealth: Bedingungen und Barrieren für eine Nutzung mobiler Gesundheitsangebote. In E. Baumann, M.R. Hastall, C. Rossmann & A. Sowka (Hrsg.), Gesundheitskommunikation als Forschungsfeld der Kommunikations- und Medienwissenschaft (S. 193-207). Baden-Baden:  Nomos.

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