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25. April 2019 | von Elmar Stein

Ein Durchführungsansatz der strategischen Planung – ein erfolgskritischer Faktor

Trotz erheblicher Fortschritte der Forschung und trotz vieler best practice Beispiele ist und bleibt eine der Hauptursachen dafür, dass Unternehmen langfristig oder auch traditionsreiche Unternehmen nicht dazu in der Lage sind, sich dauerhaft an die Gegebenheiten und an die Entwicklungen des wirtschaftlichen Umfeldes anzupassen. Zentral hierbei ist die Fähigkeit  und die Kompetenz strategische Managementprozesse und das strategische Management erfolgreich umzusetzen, obwohl es hierfür klar definierte Prozesse gibt, die verfolgt werden können.

Einen klassischen Ansatz hierfür bietet beispielsweise der strategische Managementansatz von Dessler, in dem sieben Prozessschritte aufgeführt sind. Zunächst wird im ersten Schritt eine Beschreibung des gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeldes erforderlich, um die gegenwärtige Situation beschreiben und auf dieser Grundlage weitere Schritte einleiten zu können. Der zweite – sich anschließende – Schritt erfordert interne und externe Audits, um sicherzustellen, welche internen und externen Gegebenheiten vorliegen, um sich im anschließenden dritten Schritt darüber Gedanken zu machen, wie eine (strategische) Neuausrichtung oder Anpassung formuliert werden kann. Um diese erfolgreich umsetzen zu können muss im vierten Schritt die Übersetzung der in der Neuausrichtung oder Anpassung verankerten Mission in strategische Ziele erfolgen, um eine Ausgangssituation für die Handlungen und Aktivitäten zu haben, die eingeführt werden müssen um dies zu erreichen. Dies stellt bereits den fünften Schritt im strategischen Managementprozess dar. Nachdem dies erfolgt ist, wird im vorletzten – dem sechsten Schritt – die Implementierung der strategischen Aktivitäten durch konkrete Handlungen umgesetzt. Diese müssen im siebten und letzten Schritt vor allem unter der Berücksichtigung der erzielten Ergebnisse bewertet werden, auch unter der Notwendigkeit, dass gegebenenfalls weitere Anpassungen innerhalb des vorherigen strategischen Managementprozesses vorgenommen werden müssen oder sich das wirtschaftliche Umfeld derart verändert, dass erneut ein Zyklus und damit das erneute Durchlaufen des strategischen Managementzyklus erforderlich wird.

Besonders durch die Notwendigkeit und die Herausforderung den Zyklus immer wieder neu beginnen zu müssen sowie aufgrund der Tatsache, dass bei den einzelnen miteinander verbundenen Teilschritten eine kontinuierliche Anpassung vorgenommen werden muss, wird Komplexität in den an sich logisch schlüssigen Aufbau und Prozess gebracht. Vor allem darin liegt die Ursache dafür begraben, dass Unternehmen immer wieder aufgrund ihrer mangelnden strategischen Planung und Umsetzung scheitern. Das Bewusstsein zu haben und die Ursachen hierfür wahrzunehmen, ist allerdings eine gute Ausgangssituation um dies zu verhindern und macht dieses Basismodell zu einem wichtigen Grundkonzept des strategischen Managements, das noch stärker im täglichen strategischen Management berücksichtigt werden sollte.

Hier eine ergänzende und veranschaulichende Abbildung zum Artikel.

Elmar Stein

Elmar Stein
Elmar Stein promoviert derzeit im Bereich systemisch-strategisches Personalmanagement. Er hat einen amerikanischen Master in Human Resource Management (mit Schwerpunkt Organisationsstrategie) und ist Gymnasiallehrer (für Englisch und Politikwissenschaften). Er ist Absolvent der DAM im Lehrgang Geprüfte/r Personalmanager/in.
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