Der Begriff des quiet quitting, dem arbeitnehmerseitigen Rückzug aus der aktuellen Tätigkeit hin zu “Dienst nach Vorschrift” ist Ihnen als Personalerin oder Personaler sicher geläufig. Doch was hat es mit quiet firing auf sich? Auch dieser Begriff prägt zunehmend die Fachwelt und Literatur.
Mit quiet firing wird das schrittweise unterschwellige Vergraulen von Arbeitnehmenden verstanden. Dieses findet eher im Stillen statt und kann sowohl systematisch als auch unsystematisch erfolgen. Phänomene des quiet quitting können beispielsweise die Übertragung von unlösbaren oder unnötigen Aufgaben, die dauerhafte Überaus- oder Unterauslastung der Mitarbeitenden sein. Auch kann es sich darin äußern, dass eine Führungskraft keine Anerkennung zeigt, sondern lediglich die ausgeführten Aufgaben bemängelt. Auch die Nichteinbeziehung in Informationsrunden oder die Nichtumsetzung von versprochenen Benefits, Gehaltserhöhungen o. ä. können Anzeigen von quiet firing sein.
Der definitorische Grad von quiet firing ist somit sehr schmal, da es sich hierbei immer um eine Interpretation der Situation und eine Art der Wahrnehmung handelt. Bevor von quiet firing gesprochen wird, sollten immer erst die Gründe für ein Verhalten des oder der Vorgesetzten herausgefunden werden. Vielleicht liegen beispielsweise die Gründe für die fehlende Anerkennung in der Führungskraft selbst, weil diese überlastet ist und keinen Kopf für ihre eigentliche Aufgabe – die Führung der Mitarbeitenden – hat.
Dennoch ist vonseiten von Unternehmen ein Augenmerk auf mögliche Entwicklungen in diese Richtung zu lenken. Denn quiet firing – so es denn gelebt wird – birgt große Gefahren für die Unternehmens- und Arbeitskultur. Ein negativer Faktor, den sich Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels nicht leisten können.
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