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9. August 2024 | von Anika Rosche

Eine gerechte Arbeitsumgebung: aber WIE?!

Würden Sie Ihrem Unternehmen eine gerechte Arbeitsumgebung attestieren? In der heutigen Arbeitswelt gewinnt die Schaffung einer gerechten und inklusiven Arbeitsumgebung zunehmend an Bedeutung. Dies gilt besonders, seit die weltoffene Gen Z die Arbeitswelt betritt und die Forderung nach Gerechtigkeit am Arbeitsplatz lauter wird. Unternehmen erkennen, dass sie durch soziale Verantwortung, Fairness und Gleichberechtigung langfristig ihren eigenen Erfolg fördern können. Lesen Sie hier, wie Sie, Ihre Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu beitragen können:

  • Unternehmenskultur bewerten: Eine inklusive Arbeitsumgebung beginnt mit einer Bewertung der bestehenden Unternehmenskultur. Dies umfasst die Überprüfung von Richtlinien, Praktiken und Verhaltensweisen, um zu verstehen, inwieweit Inklusion vorhanden ist und wo Verbesserungsbedarf besteht. Durch Umfragen, Interviews und Audits können Unternehmen direktes Feedback von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Ebenen erhalten, was wichtige Einblicke für die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur liefert.
  • Führungskräfte in die Pflicht nehmen: Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Vielfalt und Inklusion. Sie müssen verstehen, wie ihre Initiativen zu mehr Gerechtigkeit zur Mission, den Werten und Zielen beitragen. Eine erfolgreiche Integration von Diversity, Equity und Inclusion (DE&I) erfordert daher, dass diese Aspekte integraler Bestandteil der Gesamtstrategie eines Unternehmens sind und von Führungskräften aktiv gelebt werden.
  • Verantwortlichkeit und Berichterstattung: Um die Inklusion voranzutreiben, ist es entscheidend, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen. Dies beinhaltet die Festlegung und Verfolgung messbarer Ziele im Zusammenhang mit Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI). Regelmäßige Berichterstattung über Kennzahlen schafft Transparenz und macht das Unternehmen für seine Bemühungen zur Veränderung verantwortlich.
  • Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbilden: Die Arbeitswelt befindet sich im ständigen Wandel, daher ist kontinuierliche Weiterbildung entscheidend, um einen inklusiven Arbeitsplatz zu schaffen. Programme zur Sensibilisierung für unbewusste Vorurteile, interkulturelle Kompetenz und inklusive Führung können dazu beitragen, das Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion zu schärfen und Fähigkeiten zur Förderung dieser Werte zu entwickeln.
  • Kommunikationsstrategie erstellen: Eine klare Kommunikationsstrategie ist von zentraler Bedeutung, um Vielfalt und Inklusion im Unternehmen zu fördern. Diese Strategie sollte den Zweck und die Ziele der Bemühungen um Vielfalt und Inklusion klar definieren und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, ihre Perspektiven und Bedenken zu äußern. Feedback-Möglichkeiten und offene Gespräche tragen dazu bei, eine offene und inklusive Arbeitskultur zu schaffen, in der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört und respektiert werden.

Einer gerechten und inklusiven Arbeitsumgebung entgegen stehen und sollten somit vermieden bzw. geändert werden:

  • Intransparenz beim Gehalt: Ungleichbehandlung bei der Vergütung kann das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untergraben und zu Unzufriedenheit führen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass gleiche Arbeit auch gleich vergütet wird und keine unberechtigten Gehaltsunterschiede aufgrund von Geschlecht, Herkunft oder anderen Merkmalen bestehen.
  • Diversity Washing: Das bloße Darstellen von Diversität ohne tatsächliche Maßnahmen zur Förderung von Inklusion kann als „Diversity Washing“ angesehen werden. Unternehmen sollten sich nicht darauf beschränken, Diversität als Marketinginstrument zu nutzen, sondern sich aktiv dafür einsetzen, eine gerechte und inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen.
  • Diskriminierende Beförderungspraktiken: Undurchsichtige Beförderungsmethoden können Raum für Diskriminierung schaffen. Beförderungen sollten auf objektiven Kriterien basieren und die Chancengleichheit widerspiegeln, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleiche Karrieremöglichkeiten haben.
  • Fehlende Vielfalt in Entscheidungsgremien: Homogene Entscheidungsgremien können dazu führen, dass diverse Perspektiven nicht ausreichend berücksichtigt werden. Unternehmen sollten sicherstellen, dass Entscheidungsgremien vielfältig besetzt sind, um sicherzustellen, dass eine breite Palette von Ansichten und Erfahrungen in die Entscheidungsfindung einfließt.
  • Kritik ignorieren: Diskriminierung oder Benachteiligung sollten ernst genommen und angegangen werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich benachteiligt fühlen, sollten Gehör finden und Unterstützung erhalten, anstatt ignoriert oder verurteilt zu werden. Offene Kommunikation und konstruktive Lösungsansätze sind entscheidend, um eine inklusive Arbeitskultur zu fördern und Diskriminierung vorzubeugen.

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Anika Rosche
Anika Rosche hat Medienwirtschaft studiert, eine Ausbildung zur Verlagskauffrau absolviert sowie Zertifzierungen als Personal- und Projektmanagerin abgeschlossen. Sie ist Geprüfte Personalmanagerin (DAM) und arbeitet als HR Director Holding.
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