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20. Juni 2025 | von Anika Rosche

Einflussmöglichkeiten der HR-Abteilung bei Gewalt gegen Frauen

Die Gewalt gegen Frauen ist ein schwerwiegendes gesellschaftliches Problem, das auch die Arbeitswelt betrifft. Die Auswirkungen häuslicher Gewalt enden nicht an der Schwelle zum Arbeitsplatz. Mit klaren Strategien und konkreten Maßnahmen lässt sich ein sicheres und unterstützendes Arbeitsumfeld schaffen, das sowohl präventiv als auch reaktiv wirkt.
Betroffene Frauen leiden oft unter psychischen und physischen Folgen, die ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Zudem kann Gewalt zu Abwesenheit, Produktivitätsverlust und zusätzlichen Kosten für Unternehmen führen. Es ist daher entscheidend, dass HR-Abteilungen ihre Rolle bei der Prävention und Unterstützung von Betroffenen ernst nehmen.
Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Sensibilisierung der Belegschaft. Unternehmen sollten Schulungen anbieten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren. Führungskräfte und HR-Teams müssen lernen, Anzeichen häuslicher Gewalt zu erkennen, ohne dabei Urteile zu fällen oder die Betroffenen zu stigmatisieren. Eine offene Unternehmenskultur, die Gewalt strikt verurteilt, kann dazu beitragen, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.
Für betroffene Mitarbeiterinnen sind klare und vertrauliche Anlaufstellen unerlässlich. HR-Abteilungen sollten feste Ansprechpartner bereitstellen, die in der Lage sind, diskret und sensibel auf Hilfsbedürfnisse einzugehen. Unterstützung kann durch die Vermittlung an externe Beratungsstellen oder durch interne Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten oder Sicherheit am Arbeitsplatz erfolgen.
Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Hilfsorganisationen oder Frauenhäusern kann zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten schaffen. Solche Kooperationen gewährleisten den Zugang zu Fachwissen und Ressourcen, die über die Kompetenzen des Unternehmens hinausgehen.
Neben akuten Unterstützungsmaßnahmen sollten Unternehmen langfristige Strategien entwickeln, um Gewaltprävention in ihre Unternehmenskultur zu integrieren. Klare Anti-Gewalt-Richtlinien, regelmäßige Schulungen und die Förderung einer Gleichstellungskultur sind wichtige Schritte, um die Arbeitswelt sicherer und gerechter zu gestalten.
HR-Abteilungen haben die Verantwortung und die Möglichkeit, entscheidend zur Unterstützung von Frauen, die Gewalt erfahren, beizutragen. Durch Prävention, Aufklärung und konkrete Unterstützungsmaßnahmen können Unternehmen nicht nur ihren betroffenen Mitarbeiterinnen helfen, sondern auch ein starkes Zeichen für eine gewaltfreie Gesellschaft setzen.

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dazu: Abb. 2 Gewalt, Quelle: Pixabay, freie kommerzielle Nutzung, kein Bildnachweis erforderlich

Anika Rosche
Anika Rosche hat Medienwirtschaft studiert, eine Ausbildung zur Verlagskauffrau absolviert sowie Zertifzierungen als Personal- und Projektmanagerin abgeschlossen. Sie ist Geprüfte Personalmanagerin (DAM) und arbeitet als HR Director Holding.
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