Haben Sie sich schon einmal Gedanken darübergemacht, wieviel Zeit die Mitarbeiter morgens benötigen, bis sie ihre Arbeit produktiv beginnen? Haben Sie schon einmal kalkuliert, wieviel Zeit jeder Mitarbeiter pro Tag in Anspruch nimmt, um persönliche Dinge wie Essen, Trinken oder Toilettengänge zu erledigen bzw. persönliche Angelegenheiten wie Urlaub oder sonstige Abwesenheiten zu regeln? Dies geschieht alles während der bezahlten Arbeitszeit und es handelt sich hierbei um persönliche Verteilzeiten.
Persönliche Verteilzeiten sind alle Zeiten, die ein Mitarbeiter für persönlich verursachte Unterbrechungen benötigt. Es sollte jedoch nicht im Interesse des Chefs liegen, mit der Stoppuhr neben dem Mitarbeiter zu stehen und nur die wirklich produktive Zeit aus dem Arbeitstag herauszufiltern. Vielmehr sollte darauf geachtet werden, dass diese Zeiten in der Personalbedarfsplanung auch angemessen geplant werden. Die Spannweite der persönlichen Verteilzeiten liegt in Deutschland zwischen 5 % und 10 %!
In Fertigungslinien werden diese Art der Zeiten zur Messung der Produktivität in der Regel mitberücksichtigt.
Vernachlässigt werden die persönlichen Verteilzeiten jedoch meistens bei allen Bürotätigkeiten.
Bei einer täglichen Arbeitszeit von acht Stunden liegen diese Zeiten zwischen 24 und 48 Minuten pro Tag pro Mitarbeiter!
Überprüfen Sie bei chronischen Personalengpässen Ihre Personalbedarfsplanung hinsichtlich der persönlichen Verteilzeiten und kalkulieren diese mit ein. Was für die Fertigung gilt, ist auch für alle anderen Bereiche notwendig!
30. Januar 2018
| von Prof. Dr. Ulrike Emma Meißner