Häufig hört man in Unternehmen: „Die Alten wollen wieder mal keine Veränderungen!“ und im Gegenzug: „Die Jungen wollen wieder einmal alles auf den Kopf stellen!“. Wer ist eigentlich jung und wer alt? Ist der 30-jährige Fußballspieler alt? Ist der 30-jährige Manager jung? Ist der 50-jährige Lehrer alt? Ist der 50-jährige Rentner jung? Sie merken schnell, es kommt auf den Kontext an. Ein 30-jähriger Sportler ist vielleicht als Profisportler alt, aber als Sportmanager sicherlich noch jung. Wichtig ist, dass man sich bewusstmacht, welche Altersbegriffe es gibt und wie sich die Intelligenz des Menschen mit zunehmenden Alter entwickelt.
Bei den Altersbegriffen wird wie folgt unterschieden:
- Das chronologische Alter ist die formale Zeitrechnung.
- Das Alter nach Lebensphasen wird unterschieden nach der Jugend, den Eltern und Großeltern
- Das biologische Alter steht für die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit
- Das psychologische Alter ist die persönliche und soziale Wahrnehmung des Alters
Von diesen Unterscheidungen ist es abhängig, wie wir im Alltag Alt und Jung kategorisieren.
Wichtig für Unternehmen ist in diesem Zusammenhang das Wissen, wie sich die Intelligenz im Laufe des Lebens eines Menschen weiterentwickelt.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der Kristallinen Intelligenz und der Fluiden Intelligenz.
Die Kristalline Intelligenz steht für zunehmende Weisheit und Erfahrung, je älter man wird. Man reichert sein Erfahrungswissen durch vorangegangene Lernprozesse kontinuierlich an und steigert damit die sozialen Kompetenzen, das Spezialistenwissen und das Lebenswissen.
Die Fluide Intelligenz steht für die geistige Beweglichkeit eines Menschen. Sie nimmt mit zunehmenden Alter ab, was sich in Form einer geringeren Anpassungsfähigkeit an neue Situationen, sinkende Reaktionsgeschwindigkeiten, langsameres Lernen oder auch sinkende Innovationsfähigkeit ausdrücken kann.
Im Alter kompensiert die Kristalline Intelligenz häufig die sinkende Fluide Intelligenz. Im Arbeitsalltag wird älteren Mitarbeitern oft Besonnenheit und gute Problemlösungsstrategien bescheinigt, während jüngere Mitarbeiter häufig schnell für Innovationen zu begeistern sind und Veränderungen vorantreiben wollen.
Die anfänglich beschriebenen Vorurteile stehen jetzt in einem ganz anderen Licht dar oder?