Kennen Sie die folgende Kritik: „Typisch Personalabteilung: Die fangen alles an und bringen nichts zu Ende!“
Ich skizziere eine klassische Situation: Das Personalmanagement erhält von der Geschäftsleitung den Auftrag, ein Mitarbeiterbeurteilungssystem für das Unternehmen einzuführen. Zeitgleich erfolgt jedoch gerade die Umgestaltung der Entgeltsysteme für das gesamte Haus und es stehen harte Verhandlungen mit dem Betriebsrat an. Die Fachabteilung B benötigt von Ihnen Unterstützung, weil sie sich gerade umstrukturiert hat und sich 5 neue Stellen ergeben haben, die nur extern beschafft werden können. Hierfür sind Aufgabenbeschreibungen und Anforderungsprofile erforderlich. Gleichzeitig möchte der Abteilungsleiter noch ein Personalentwicklungskonzept für seine Neustruktur entwickeln. Ach ja, das von Ihnen angefangene Projekt zur Einführung eines Qualifizierungscontrollings läuft ja auch noch!
Schnell befinden Sie sich dann in einer Zwickmühle: Was fange ich neu an? Was kann ich noch zu Ende führen? Wie verschieben sich die Prioritäten? Wie soll ich das bloß mit meinem Team schaffen, insbesondere wo mir noch ein Mitarbeiter fehlt, der in Elternzeit ist?
Die Folge daraus: Sie haben viele gleichzeitig laufende Projekte, deren erfolgreiches Ende nicht notwendigerweise in Sicht ist.
Bleiben Sie in solchen Situationen offen für Kritik und pflegen Sie eine direkte Konfliktkultur. Beteiligen Sie Ihre Kritiker an Ihrer Situationen und besprechen gemeinsam realistische Ziele und Prioritäten. Dazu gehört auch, dass Sie einmal „Nein“ sagen. Wenn Sie auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen, verschlechtert sich die Qualität Ihrer Arbeit und es schleichen sich Fehler ein. Das hilft Ihnen nicht auf Ihrem Weg zu einem erfolgreichen Personalmanagement.
„Weniger ist mehr und das aber richtig!“ ist hier die Leitmaxime.