In der heutigen Zeit, die in vielen Regionen gekennzeichnet ist durch einen Fachkräftemangel und die Folgen des demographischen Wandels, fällt der Mitarbeiterbindung ein entscheidender Anteil am langfristigen Erfolg eines Unternehmens zu. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die jüngeren Mitarbeitenden der Generation Z oftmals nicht an ein Unternehmen binden möchten, sondern häufige Arbeitsplatzwechsel als attraktiv empfinden.
Für Unternehmen ist es daher ein Erfolgsbestandteil, die Fluktuation im Unternehmen gering zu halten. Grundsätzlich ist die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen jedoch kein Ziel im engeren Sinne, sondern findet eine Begründung durch den damit verbundenen ökonomischen Erfolg. Für Unternehmen bedeutet eine hohe Mitarbeiterbindung vor allem eine Verminderung der folgenden Risiken: eine Verminderung der Fluktuation, eine steigende Qualifizierung der Mitarbeitenden durch die gleichzeitige Weiterbildung, die Erhöhung der Motivation der Mitarbeitenden und die damit oftmals einhergehende Produktivität sowie die Verringerung des Abgangs der Leistungstragenden
Als Instrumente zur Mitarbeiterbindung stehen den Unternehmen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Diese können sich auf materielle, tätigkeitsbezogene oder soziale Aspekte beziehen. Gerade in Bezug auf die materiellen Bindungsmaßnahmen gibt es genügend Gründe anzunehmen, dass die großen Publikumsgesellschaften Vorteile haben ihre Mitarbeitenden an das eigene Unternehmen zu binden. Für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ist das Gehalt allerdings oftmals nicht das entscheidende Kriterium, um sich an ein Unternehmen gebunden zu fühlen. Eine nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens, eine werteorientierte Personalführung, größere Gestaltungsspielräume sowie eine bessere Work-Life Balance rücken heute für viele Arbeitnehmende anstatt monetärer Gehaltsbestandteile in den Fokus.
Dies jedoch sind alles Eigenschaften, mit denen gerade inhabergeführte kleine und mittlere Unternehmen punkten können. Somit sollte die Bindung der eigenen Mitarbeitenden auch kleinen und mittleren Unternehmen nicht schwerer fallen als den großen Gesellschaften.
Dr. Jan Tänzler