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27. Juli 2017

Generation Y – Salutogenes unternehmerisches Engagement und Work-Life-Balance

Die in den 80iger und 90iger Jahren geborene Generation Y ist es nicht nur gewohnt Dinge zu hinterfragen (die Bezeichnung ‚Y‘ kommt vom englischen ‚Why?‘ = ‚Warum?‘), sondern sie hat auch genaue Vorstellungen davon, wie das eigene Arbeitsleben gestaltet sein sollte. Die Generation Y will Flexibilität und Selbstbestimmung, Anerkennung und Respekt, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Sinn und Wert im Leben, sie lebt eine Sharing-Philosophie und betont die Work-Life-Balance. Work-Life-Balance heißt, den Menschen ganzheitlich als Rollen- und Funktionsträger im beruflichen und privaten Bereich zu betrachten und ihm so lebensphasenspezifisch und individuell für beide Bereiche Interessen erfüllen zu können, was wiederum zur Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Ausgeglichenheit beiträgt. Die in der Partizipations- und Feedbackkultur aufgewachsenen Menschen suchen einen Job, der sie persönlich weiterbringt, Abwechslung bietet und genug Raum für die Freizeitgestaltung lässt. Man arbeitet um zu leben, lebt nicht um zu arbeiten.
Unternehmen müssen darauf reagieren und durch Employer Branding Maßnahmen Talente gewinnen und sie an sich binden. Wie aber erreicht man ein affektives Commitment der Mitarbeiter: was führt dazu, dass Mitarbeiter stolz sind, mit Freude arbeiten und sich mit dem Unternehmen identifizieren? Wie erreicht ein Unternehmen oder eine Institution eine geringe Fluktuation, höhere Leistungen und eine bessere Gesundheit der Mitarbeiter? Neben dem Arbeitsinhalt, der zeitlichen Flexibilität, der Gestaltungsfreiheit und dem Potential zur Selbstverwirklichung gilt es als gesichert, dass der Führungsstil einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden von Mitarbeitern hat. Partizipation, Wertschätzung, Transparenz und ein der Arbeit ebenfalls leidenschaftlich verbundener Chef sowie die Thematisierung von Gesundheit innerhalb der Arbeitswelt tragen zu größerem affektivem Commitment bei. Darüber hinaus nimmt die Generation Y Führung nicht einfach als gegeben hin, sondern sie akzeptiert sie nur, wenn die Führungskraft sich in ihren Augen durch Methoden-, Fach- und Sozialkompetenz auszeichnet. Eine starke Leistungsorientierung, ein hohes Ausbildungsniveau und eine starke Gemeinschaftsorientierung treffen bei der Generation Y auf eine geringe Machtdistanz und ein starkes Selbstbewusstsein.
Unternehmen sollten ihr salutogenes Engagement also nicht auf einzelne Maßnahmen wie einen Gesundheitstag oder eine fleischfreie Woche in der Kantine beschränken, sondern die oben genannten Aspekte in die tägliche gelebte Unternehmens- und Führungskultur integrieren.

 

Literaturangaben:

BADURA. B., HEHLMANN, T. & WALTER, U. (2010). Betriebliche Gesundheitspolitik (2. Auflage).
                Heidelberg: Springer.
BOEGNER, T. (2010). Work-Life-Balance: Soziales Modell oder ökonomische  Chance? Zürich:
                Praxium.
FISCHER, J. (2013). Generation Y. Salutogenes unternehmerisches Engagement und Work-Life-
                Balance Maßnahmen als Auslöser affektiven Mitarbeiter- Commitments
. Verfügbar unter:
                https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/
               IAI5BHTSQYCZODQ3HGFJGVURRENNY7QA
SCHULENBURG, N. (2016). Führung einer neuen Generation. Wiesbaden: Springer Gabler.

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