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13. Mai 2021 | von Anika Földi

Hybride Führung

Vor Corona noch ein Exot, seit den Versuchen der schrittweisen Wiedereröffnung der Büros das Buzzword schlechthin: Hybride Führung. Unterschiedliche Mitarbeitendenbedüfnisse gab es auch vor Corona und der schwerpunktmäßigen Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice bereits. Was für Führungskräfte in der aktuellen Situation die besondere Herausforderung darstellt, ist die Tragweite der neuen Führungsanforderungen. Es ist das gesamte Team, das nun – egal ob im Büro oder von zu Hause – auf eine Linie gebracht werden muss – unter Berücksichtigung aller Präferenzen und persönlichen Umstände, die von parallelem Homeschooling, gesundheitlichen Themen über Widerstand gegen rein digitales Arbeiten bis hin zum überhand nehmenden Wunsch nach persönlichem Kontakt reichen können. Gerade die jetzige Situation hat bei den meisten Mitarbeitenden zu einer Zunahme von Stress gesorgt: die weitere Entwicklung ist noch nicht absehbar, Ängste und Sorgen haben zugenommen, bei manchen könnte sich auch die wirtschaftliche Unsicherheit vergrößert haben. All das hat Einfluss auf die Arbeitstätigkeit. Hier ist es die Aufgabe der Führungskraft, den individuellen Sorgen und Herausforderungen mit Empathie zu begegnen und stets nah an den Mitarbeitenden zu bleiben. Auch die Erwartungen der Mitarbeitenden können Sie so in Erfahrung bringen. Vielleicht gibt es Wünsche, die Sie trotz der aktuellen Situation realisieren können, z. B. dass einige Mitarbeitende zumindest einige Tage pro Woche ins Büro gehen wenn die Inzidenzzahl es erlaubt. Sinnvoll ist auch die Erarbeitung von Ideen gemeinsam mit dem Team, neue Strukturen und Routinen können hilfreich sein, um einen eigenen Umgang mit der Situation zu finden. Regeln für Kommunikation und der Austausch über Arbeits- und Erreichbarkeitszeiten helfen in hybriden Arbeitsformen, Konflikten vorzubeugen und ein gemeinsames Verständnis von der Zusammenarbeit zu entwickeln. Dafür ist auch Gerechtigkeit ein wichtiger Aspekt – und zwar in jeglicher Hinsicht: in hybriden Teams sollten Besprechungen ausschließlich per Videochat durchgeführt werden, sodass für alle die gleichen Voraussetzungen gelten, egal ob im Büro oder Homeoffice. Und nicht zuletzt in den Köpfen muss ankommen, dass Büroarbeit nicht produktiver als Arbeit im Homeoffice ist – ein wichtiger Grundstein für hybride Teamarbeit.

Diese und mehr Tipps von Liane Davey (Mitbegründerin von 3COze Inc. und Autorin) und Linda Hill (Professorin an der Harvard Business School und Mitverfasserin) lesen Sie im Managermagazin .

 

Anika Földi

Anika Földi
Anika Rosche (geb. Földi) hat Medienwirtschaft studiert, eine Ausbildung zur Verlagskauffrau absolviert sowie Zertifzierungen als Personal- und Projektmanagerin abgeschlossen. Sie ist Geprüfte Personalmanagerin (DAM) und arbeitet heute als Projekt Manager People & Culture bei einem Medienkonzern (TV).
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