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14. September 2021 | von Dr. Jan Klaus Tänzler

Innovation durch Zusammenarbeit von KMU mit Startups Teil 2 | Familienunternehmen, Folge 12

Hallo und herzlich willkommen zurück zu unserem Podcast „Herausforderungen und Besonderheiten von Familienunternehmen“. Letzte Woche haben wir angefangen uns damit zu beschäftigen, wie es Familienunternehmen und Startups schaffen können, so erfolgreich zusammenzuarbeiten, dass sie gemeinsam Innovationen herausbringen. Wir haben bisher über die Herausforderungen von Startups und Familienunternehmen gesprochen und gesehen, dass es Startups zu Beginn vor allem an der finanziellen Ausstattung sowie den für das Unternehmenswachstum notwendigen Strukturen und Prozessen fehlt. Für Familienunternehmen auf der anderen Seite ist vor allem die Digitalisierung eine große Herausforderung. Daneben fehlt es alteingesessenen Familienunternehmen nicht selten an der ausreichenden Flexibilität, um auf aktuelle Trends reagieren zu können.

Arbeiten beide Unternehmen zusammen, so können sie die jeweiligen Schwierigkeiten gemeinsam angehen und sich gegenseitig befruchten. Innovationen sind dabei nicht selten das Ergebnis der Zusammenarbeit.

Dabei gibt es verschiedene Formen der Zusammenarbeit beider Unternehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. unterscheidet hierbei zwischen fünf verschiedenen Formen der Zusammenarbeit. Auf der ersten Stufe steht das gemeinsame Projekt. Bei diesem ist die Intensität der Zusammenarbeit als eher gering anzusehen und das voneinander Lernen steht im Vordergrund. Eine Steigerung der Zusammenarbeit stellt das gemeinsame Joint Venture beider Unternehmensformen dar. Hierbei ist die Intensität der Zusammenarbeit hoch und das gemeinsame Arbeiten an Innovationen wird zum Ziel. Als dritte Form der Zusammenarbeit hat sich das Inkubator Modell etabliert. Bei dieser Form der Zusammenarbeit hilft das Familienunternehmen für gewöhnlich dem Startup bei der Finanzierung oder in Fachfragen. Die Intensität der Zusammenarbeit ist als eher hoch anzusehen und das Lernen wird zum Mittelpunkt der Kooperation. Die vierte Form stellt die Ausgründungsunterstützung dar. Bei dieser Form gliedert das Familienunternehmen einen Teil aus, damit diese Ausgründung eigenständig Ideen vorantreiben kann. Hierbei ist die Intensität der Zusammenarbeit gering und der Fokus liegt auf Innovationen. Bei der fünften und letzten Form der Zusammenarbeit geht es um die Integration des Startups durch das Familienunternehmen. Sie sehen, es gibt demnach eine Reihe von Formen der Zusammenarbeit von Startups und Familienunternehmen.

Damit sind wir auch beim Ende dieses Podcast angekommen. Beim nächsten Mal schauen wir auf die Erfolgsfaktoren bei der Zusammenarbeit zwischen Familienunternehmen und Startups. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie dann wieder dabei sind. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, Ihr Jan Tänzler

Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (2015): INNOVATION UND LERNEN – WIE KMU UND STARTUPS VONEINANDER PROFITIEREN KÖNNEN. DGFP-PRAXISPAPIERE, 06/2015.

 

Dr. Jan Klaus Tänzler, Studienbriefautor der Deutschen Akademie für Management

 

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Besonderheiten und Herausforderungen von Familienunternehmen“.

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Dr. Jan Klaus Tänzler
Dr. Jan Klaus Tänzler absolvierte eine Bankausbildung bei der Deutsche Bank AG und studierte anschließend an der RWTH Aachen, der National University of Singapore und der UC Berkeley Betriebswirtschaftslehre. Er promovierte an der Universität Mannheim über das Thema Corporate Governance und Corporate Social Responsibilty im deutschen Mittelstand. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte führten ihn an die Western University of Australia in Perth sowie die Bank Indonesia in Jakarta. Nachdem er einige Jahre am Aufbau eines Startups beteiligt war, ist er heute Center Manager an der TU München.
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