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13. Juni 2025 | von Dr. Marvin Hecht

Interview zum Thema Weiterbildung

DAM: Wie erkennt man, welche Kompetenzen künftig gefragt sind?
Dr. Hecht: Zukunftskompetenzen erkennt man, wenn man aktuelle Trends wie etwa künstliche Intelligenz (KI), Nachhaltigkeit oder New Work systematisch mit strategischen Rollenprofilen abgleicht. Analysen internationaler Organisationen wie OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, engl. Organisation for Economic Co-operation and Development) oder das Weltwirtschaftsforum (engl. World Economic Forum, WEF) helfen, Kompetenzlücken frühzeitig zu identifizieren und Weiterbildungen bedarfsgerecht zu planen.
DAM: Wie macht man Lust auf lebenslanges Lernen?
Dr. Hecht: Lernen braucht Sinnstiftung. Wenn Weiterbildung erlebbar nützt, z. B. durch neue Karriereoptionen oder mehr Selbstwirksamkeit im Arbeitsalltag, steigt die Akzeptanz. Peer-Learning, Coaching oder kollegiale Beratung machen diesen Mehrwert spürbar.“
DAM: Was hat Weiterbildung mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun?
Dr. Hecht: Berufliche Weiterbildung verändert nicht nur das Know-how, sondern auch das Selbstverständnis. Wer sich weiterbildet, wird reflektierter, kommunikativer und entscheidungsstärker. In jeder Lernerfahrung liegt auch persönliches Wachstum.
DAM: Warum bindet Weiterbildung Fachkräfte?
Dr. Hecht: Fachkräfte bleiben, wo sie gefördert werden. Weiterbildung signalisiert Entwicklungschancen und schafft Identifikation mit dem Arbeitgeber. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel ist sie ein strategischer Hebel für Bindung und Motivation.
DAM: Wie verändert Digitalisierung die Weiterbildung?
Dr. Hecht: Digitalisierung macht Lernen flexibler, individueller und ortsunabhängiger – ideal für hybride Arbeitsmodelle. Gleichzeitig braucht es didaktisch hochwertige Inhalte, klare Ziele und lernförderliche Umgebungen. Nur so entsteht nachhaltiger Kompetenzzuwachs.
DAM: Wie wird lebenslanges Lernen zum Gemeinschaftsprojekt?
Dr. Hecht: Es braucht gesetzliche Rahmenbedingungen wie Bildungszeit oder Weiterbildungsbudgets. Gleichzeitig müssen Unternehmen und öffentliche Institutionen Weiterbildung als Teil ihrer Verantwortung für Gesellschaft und Beschäftigungsfähigkeit begreifen.
DAM: Was raten Sie Menschen, die über eine berufsbegleitende Weiterbildung nachdenken, aber noch zögern?
Dr. Hecht: Zögern ist verständlich; der Alltag ist voll, die Zeit knapp. Aber: Weiterbildung ist kein Zusatz, sondern eine Investition in die eigene Zukunft. Gerade Formate wie die der Deutschen Akademie für Management zeigen, dass Qualität, Flexibilität und Praxisnähe vereinbar sind (vgl. DAM 2024). Wer seine Potenziale gezielt entwickeln möchte, findet dort ein passgenaues Angebot: wissenschaftlich fundiert, berufsbegleitend machbar und praxisorientiert gestaltet.
DAM (2024): Weiterbildung digital gestalten: Management-Lehrgänge der Deutschen Akademie für Management (DAM), Berlin.
Weiterführende Links:
https://www.akademie-management.de
https://www.akademie-management.de/management-journal/weiterbildung-4-0-warum-lebenslanges-lernen-ueber-karrieren-entscheidet/
Dr. Marvin Hecht
Dr. Marvin Hecht ist Beamter in einer Bundesbehörde und verfügt über fundierte mehrjährige Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung. Seine berufliche Laufbahn begann an der Hochschule und führte ihn über Stationen als Doktorand und Postdoc. Besonders prägend waren seine Lehrtätigkeiten an einer Techniker- und Ingenieurfachschule. Neben seiner Tätigkeit publiziert Dr. Hecht regelmäßig und engagiert sich freiwillig als Mentor für den akademischen Nachwuchs sowie als Gutachter in verschiedenen Gremien. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Clausthal und promovierte dort im Maschinenbau. Zusätzlich schloss er ein Ergänzungsstudium für Recht/Verwaltung und Führung/Wirtschaftlichkeit an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer ab. Dr. Hecht ist zertifiziert in Hochschuldidaktik, interkultureller Kompetenz sowie überfachlichen Kernkompetenzen wie wissenschaftlichem Arbeiten, Persönlichkeits- und Karriereentwicklung. Zudem absolvierte er eine wissenschaftliche Weiterbildung in künstlicher Intelligenz an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Dr. Hecht war Gründer und langjähriger Inhaber eines erfolgreichen Umzugsunternehmens, welches bis heute in Familienhand weitergeführt wird, und ist dort weiterhin Generalbevollmächtigter. Nach seiner Zeit in der Wissenschaft war er zunächst als Leitender Ingenieur bei der Bundeswehr tätig und arbeitet nun im Bundesministerium der Verteidigung. Er ist außerdem freiberuflicher Dozent, privater Investor und engagiert sich ehrenamtlich als Richter in der Jugendschöffengerichtsbarkeit am Landgericht Braunschweig.
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