Die Corona-Pandemie und ihre Folgen sind für viel Unternehmen dramatisch, besonders weil es keine Anzeichen für eine massive Veränderung der wirtschaftlichen Lage und Situation gab. Innerhalb kürzester Zeit mussten Unternehmen massive Umsatzeinbußen hinnehmen oder mussten sogar komplett schließen, wodurch es keinen Umsatz mehr gab. Durch die weiter laufenden finanziellen Verpflichtungen kommen Unternehmen schnell in finanzielle Schieflage, die insgesamt auch deren Existenz mehr oder weniger schnell bedroht. Auch wenn Kurzarbeitergeld beantragt werden kann und es andere Formen der finanziellen Unterstützung gibt, müssen Unternehmen schnell auf die finanzielle Herausforderung durch die wirtschaftliche Situation reagieren. Es muss eine intensive Kostenanalyse durchgeführt werden um schnell erkennen zu können, an welchen Stellen Einsparpotential vorhanden ist. Jeder Teilbereich, jede Kostenstelle muss genau analysiert werden um schnellstmöglich herauszufinden, wie hoch das Einsparpotential ist. Denn das Management muss sich vor Augen halten, jeder Euro der jetzt ohne größere Folgen gespart werden kann, kommt dem Unternehmen zu Gute.
Eine ausführliche Kostenanalyse umfasst auch derzeit durchgeführte und für bald geplante Investitionen. Diese müssen aufgrund der Krisensituation ebenfalls neu bewertet werden. Berücksichtigt werden muss jedoch bei der derzeit durchgeführten und den bald geplanten Investitionen, dass der Rotstift nicht pauschal angesetzt wird. Gerade in der Immobilien-, Finanz- und Wirtschaftskrise ab dem Jahr 2008 hat sich gezeigt, dass viele Unternehmen an später entscheidenden Punkte gespart haben, beispielsweise an der Investition in neue Maschinen oder an Personalentwicklung. Beides hat sie im späteren Aufschwung gehindert noch erfolgreicher zu sein. Aus diesen Fehlern sollten Unternehmen lernen und versuchen sie zu vermeiden. Sie sollten als Investition und als Grundlage für den späteren Erfolg gesehen werden. Daher sollten sie im Zusammenhang mit der angenommenen Wahrscheinlichkeit der Umsetzung benötigter Projekte gesehen werden. Denn bei der Kostenanalyse in der Krise geht es darum schnell dringende Einsparmöglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Es soll jedoch verhindert werden, dass durch Sparen an der falschen Stelle Entwicklungschancen und damit auch Gewinn verbaut werden. Erfolgt eine Kostenanalyse auf einer solchen Basis kann sinnvolles Sparen erreicht werden. Notwendig ist dafür allerdings auch, dass die Situation der Kunden analysiert wird und bei der Investitionsseite berücksichtigt wird. Dies erschwert die Analyse, sie wird dadurch aber auch genauer und es können letztendlich bessere Entscheidungen erzielt werden. Um eine solche unternehmensspezifische Analyse vornehmen zu können, ist es ratsam zunächst die Gesamtkosten zusammenzutragen und deren prozentualen Anteil zu vergleichen. Hier lassen sich bereits Indikatoren für Einsparpotentiale erkennen beziehungsweise eine Basis zur Einschätzung und Bewertung wird geschaffen. Gleiches kann auch bei den geplanten Investitionen vorgenommen werden. Hier werden vor allem die Risiken erkennbar, die sich durch einen zu hohen Anteil an Investitionen ergeben. Bei beiden Analysen kann anhand der Daten oftmals schnell herausgefunden werden, in welchen Bereichen Einsparpotential vorhanden ist. Jedoch muss auf unternehmensindividueller Ebene in jedem einzelnen Bereich genau herausgefunden werden, wie sich einzelne Kostenstellen zusammensetzen. Dafür kann ein Überblick über bereits laufende Kosten und Investitionen die Grundlage einer weiteren Analyse bilden, weil die prozentuale Verteilung verdeutlicht und Auffälligkeiten erkannt werden können.
Elmar Stein