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15. Oktober 2018 | von Elmar Stein

Krankheitsmanagement – wirtschaftliche Notwendigkeit?

„Ich bin von meinem Arbeitgeber und meinem Vorgesetzten enttäuscht und vor allem bin ich auch extrem sauer. Ich strenge mich hier jahrelang an, leiste sehr gute Arbeit und werde von den Kunden geschätzt; und wenn ich dann sechs Wochen gesundheitlich ausfalle muss ich feststellen, wie sehr mich mein Arbeitgeber wertschätzt: keine Anruf, keine Karte, keine Nachfrage und schon gar keine Genesungswünsche oder gar einen Blumenstrauß wie eine Bekannte von mir bei einem anderen Unternehmen bei deren Ausfall geschickt bekam – einfach nichts. Gegen Ende meiner Krankheit habe ich mich dann schon gefragt, warum ich mich da noch weiter anstrengen soll. Wie findest du das als Personaler?“

Dieses Zitat und die Frage habe ich neulich von einer Bekannten gehört. Zunächst war ich über ein solches Verhältnis eines Arbeitgebers und eines Vorgesetzten gegenüber einer kranken Mitarbeiterin überrascht und auch verärgert. Im anschließenden Gespräch wurde uns aus verschiedenen Gründen zunehmend bewusst, wie wichtig ein gutes Krankheitsmanagement für ein Unternehmen ist. Nicht nur, dass man einem längerfristig kranken Mitarbeiter durch Nachfragen nach dem Gesundheitszustand, regelmäßige Mails oder auch durch andere Dinge Wertschätzung und Anteilnahme ausdrücken kann und sollte, hat dies auch wirtschaftliche Auswirkungen auf ein Unternehmen. Durch mangelnde Anerkennung und mangelnde persönliche Wertschätzung verringert sich die Leistung des Personals spürbar. In anderen Fällen – so wie in dem meiner Bekannten – kann auch die Arbeitskraft als Ganzes verloren gehen, da sie nach einer Suchphase nun einen neuen Arbeitgeber gefunden hat.

Fazit: Achten Sie darauf, ein gutes Krankheitsmanagement zu entwickeln und lassen Sie ihren kranken Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen Aufmerksamkeit und Anteilnahme zukommen – sowohl aus Gründen der persönlichen Anerkennung als auch aus wirtschaftlichen Gründen!

Elmar Stein

Elmar Stein
Elmar Stein promoviert derzeit im Bereich systemisch-strategisches Personalmanagement. Er hat einen amerikanischen Master in Human Resource Management (mit Schwerpunkt Organisationsstrategie) und ist Gymnasiallehrer (für Englisch und Politikwissenschaften). Er ist Absolvent der DAM im Lehrgang Geprüfte/r Personalmanager/in.
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