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22. September 2016 | von Simon Hagemann

Kulturmanager/innen in Personalbteilungen

Für Kulturmanager/innen ist es essentiell sich nur durch das geschriebene Wort oder das gemalte Aquarell in die Person dahinter hineinversetzen zu können. Durch welche Motivation und Intention entstand das Werk, ist es in einen gesellschaftlichen oder politischen Kontext einzubetten, lassen sich bestimmte Charaktereigenschaften herauslesen, wo wird die Wahrheit erzählt, wo ausgeschmückt und wo ist das Geschriebene als glatte Lüge zu entlarven?
Doch wo wird dieses „sich ein Bild“ machen noch benötigt? Richtig, auch ein Personaler/Recruiter muss nur durch schriftliche Informationen und bei anonymen Bewerbungen sogar ohne Foto eine Vorauswahl treffen. Nun kann Ihnen die in Ihrem Studium erlernte und angewendete strukturierte Quellenkritik dabei helfen, der Person hinter dem Bewerbungsschreiben empathisch zu begegnen.
Während viele Personaler nur noch dem Lebenslauf ihre Aufmerksamkeit schenken, sind Sie als Kulturmanager/in in der Lage das Anschreiben als zusätzliches Medium zur Personenanalyse sinnvoll hinzuzuziehen. Gefällt der Schreibstil, ist er zu forsch oder zu zurückhaltend? Hat der Bewerber sich mit dem Unternehmen beschäftigt oder bin ich Opfer eines Serienbriefes geworden? Und auch in den in „Personaler-Hieroglyphen“ geschriebenen und vor aus formulierten Noten strotzenden Arbeitszeugnissen finden Sie durch Ihren frischen Blick noch den einen persönlich formulierten Satz.
Selbst als Quereinsteiger in das Unternehmen gekommen, sehen Sie eher als Ihre Kollegen auch bei fachfremden Bewerbern schlummerndes Potential. Denn neben den methodisch-fachlichen werden die personalen Kompetenzen beim Auswahlprozess wichtiger, da Persönlichkeitseigenschaften im Vergleich langfristig stabil sind. Doch kann der Bewerber seine Persönlichkeit letztendlich auch in eine Handlungsfähigkeit übertragen? Hier ist Fingerspitzengefühl und Mut gefragt, denn auch ein introvertierter Bewerber kann durchaus für z.B. Akquise geeignet sein, würde aber im herkömmlichen Auswahlprozess durchs Raster fallen.
Durch die aktuell von der DAM angebotenen Cluster „4320 Personalpolitische Instrumente zur Führung von Mitarbeitern kultureller Betriebe“ und „4310 Einführung in das Gesellschafts-, Steuer- und Arbeitsrecht“ werden Sie auf weitere Arbeitsbereiche eines Personalers/Recruiters wie Mitarbeitergesprächsführung, Vertragsgestaltung u.v.m. vorbereitet, erwerben notwendiges Fachvokabular sowie methodische Grundkompetenzen und runden Ihr Profil ab.

 

Simon Hagemann
Simon Hagemann arbeitete als Historiker an der UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch sowie im Badischen Landesmuseum Karlsruhe in der Kulturvermittlung. Auch durch den Lehrgang zum Geprüften Kulturmanager (DAM) inspiriert arbeitet er nun als Sales Manager bei einem mittelständischen Lehrmittelhersteller.
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