Welchen Hintergrund haben Sie? Was haben Sie studiert und wie haben Sie sich als Kulturmanager qualifiziert?
Ich habe Kunstgeschichte studiert, mit den Nebenfächern Völkerkunde, Anglistik und Germanistik. Das Studium hat bei weitem nicht gereicht, um mich als Kulturmanager zu qualifizieren. Die Qualifikation kam eher durch meine berufliche Erfahrung. Neben Tätigkeiten am New Museum of Contemporary Art in New York und am Museum Ludwig in Köln, war ich auch mehrere Jahre als Spezialist für Nachkriegs- und Gegenwartskunst bei Christie’s in London sowie als Leiter von mehreren Kunstmessen (u.a. Art Cologne und Cologne Fine Art) tätig. Darüber hinaus war ich auch – wenn nur für ein Jahr – Direktor für Geschäftsentwicklung beim Auktionshaus Phillips de Pury. Ein typischer Fall also von „learning by doing.“
Welche Rolle spielt die Kunst und die Zusammenarbeit mit Künstler/Innen in Ihrem Alltag?
Da ich seit mehreren Jahren als freier Autor und Kurator tätig bin, spielt die Zusammenarbeit mit Künstlern eine überaus wichtige Rolle in meinem Alltag. Ich arbeite sehr eng und regelmäßig mit verschiedenen Künstlern zusammen, und mit anderen auf Projektbasis. In den meisten Fällen sehe ich mich als „Partner“ der Künstler.
Welche Fähigkeit zeichnet Ihrer Meinung nach einen guten Kulturmanager aus? Was ist die wichtigste Kompetenz für das Berufsbild?
Da Kulturmanagement eine Symbiose aus Kultur und Management ist, spielen beide Sparten eine gleichberechtige Rolle. Ein guter Kulturmanager brennt sowohl für die Kultur als auch für das Geschäft. Weder Kunstgeschichte noch BWL oder Jura reichen alleine aus, um Kulturmanagement zu betreiben – im Gegenteil, denn eigentlich braucht man Kenntnisse von allen drei Bereichen, um erfolgreich zu sein.
Welches Wissen aus dem Management ist für Sie unabdingbar?
Als Kulturmanager muss man in der Lage sein, Businesspläne zu erstellen und überhaupt Projekte verschiedenster Art umfassend organisieren zu können. Das beinhaltet auch Konkurrenzbeobachtung und Benchmarking. Verhandlungsstrategie sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Und ein wenig Buchhaltung gehört auf jeden Fall dazu.
Haben Sie einen guten Praxistipp?
Meiner Erfahrung nach ist Zeitmanagement extrem wichtig für einen Freiberufler, denn man muss in der Regel mehrere Projekte gleichzeitig betreuen und man kommt schnell ins Grübeln, wenn mehrere Auftraggeber gleichzeitig bedient werden müssen.
Was wissen Sie heute, was Sie gerne am Anfang Ihrer Arbeit gewusst hätten?
Wie man ein Projekt logisch und effizient plant und durchführt… Hier gehört neben Projektmanagement auch Zeitmanagement auf jeden Fall dazu.
Was sind die größten Herausforderungen in Ihrem Arbeitsalltag?
Sicherstellen, dass alle Auftraggeber nicht nur befriedigt sind, sondern auch das Gefühl bekommen, dass sie jeweils stets meine Toppriorität sind. Der Kunde ist König und möchte so behandelt werden. Wenn das einem gelingt, dann kommen die Folgeaufträge fast von alleine…