Mit der Interessenpolitik begeben wir uns metaphorisch in den Raum der gesellschaftlichen Arena. Hier entscheidet sich, ob Ansprüche gegenüber den Interessen anderer Agierender durchgesetzt werden können. Die Arena befindet sich im Zustand noch abzuwendender, latenter oder offener Konflikte. Deren Lösung ergibt sich aus den bestehenden Machtverhältnissen der Konfliktparteien, die sich im Verlauf von unterschwelligen und offenen Konflikten laufend verschieben können.
Unser Unternehmen betritt also die Arena und begegnet vier archetypischen Gruppen: 1. politischen Interessengruppen direkt auf dem Feld;
2. der allgemeinen Öffentlichkeit auf den Zuschauerrängen und
3. Berichterstattern – also den Medien – die das ganze Spektakel kommentieren und damit bekanntlich erheblichen Einfluss nehmen können. Die vierte Gruppe wird durch nicht direkt beteiligte Institutionen gebildet, deren Status jedoch vom Ausgang der ausgetragenen Konflikte betroffen ist. Unser Unternehmen hat mit all diesen Gruppen mehr oder weniger starke Berührungspunkte, weshalb diese Stakeholder-Gruppen auch Berührungsgruppen genannt werden. Das Sinnbild der Arena veranschaulicht räumlich diese Berührungspunkte und Berührungsmomente.
Auch herkömmliche Stakeholder wie Industrie- und Branchenverbände, Gewerkschaften, Firmenkunden oder Kreditinstitute erheben nachhaltigkeitsbezogene Ansprüche an Unternehmen. Proaktive Unternehmensvereinigungen wie der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e. V.), Future e. V., Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft und das Netzwerk Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und des Netzwerks EntrepreneursForFuture ermöglichen es Unternehmen, inzwischen selbst organisiert als Stakeholder für Nachhaltigkeitsanliegen einzutreten.
Bevor wir jedoch noch weiter ins Detail gehen, lassen Sie diese Podcast-Folge sacken. Wir hören uns wieder in Folge 5.
Tschüß!