Gerade was das Themenfeld ökologische Nachhaltigkeit und ökonomische Transformation zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels betrifft, spielen Daten und Einschätzungen von Institutionen wie dem Weltklimarat, dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, aber auch von Pseudo-Instituten wie Heartland, Atlas Network oder EIKE eine nicht zu unterschätzende Rolle. Hier gilt es genau hinzusehen, wer die Geldgeber jener Institutionen sind, mit deren Hilfe bestimmte Unternehmen und Verbände ihre Interessen auf das Feld der Arena tragen.
Über den wirksamen Hebel der öffentlichen Meinung soll politischer Druck ausgeübt werden. Dabei wird ganz bewusst der verstärkende und polarisierende Effekt sozialer Netzwerke genutzt. Über YouTube-Kanäle, Telegram- und Facebook-Gruppen werden die Wirkmechanismen der Algorithmen ganz gezielt genutzt, um interessenpolitische Ziele zu erreichen. Dabei ist nicht mehr transparent, ob einzelne Unternehmen oder Interessenverbände direkt oder indirekt mitwirken oder ob sich Gruppen mit ihren Kampagnen längst verselbständigt haben. Beispielhaft sei hier die Facebook-Gruppe „Stopp der Deutschen Umwelthilfe“ genannt, in denen Nutzer zuweilen als Mordaufrufe zu verstehende Kommentare an die Adresse des Bundesgeschäftsführers Jürgen Resch posten. Ob und wie sich deutsche Automobilkonzerne dazu positionieren, ist eine berechtigte Frage, führen diese doch seit Jahren einen harten Kampf mit der Deutschen Umwelthilfe auf der Arena auch vor den Gerichten.
Daneben gibt es Überlappungen, nachhaltige Unternehmen gehen zusammen mit FridaysForFuture als EntrepreuneursForFuture auf die Straße, veröffentlichen medienwirksam Gemeinwohlbilanzen oder organisieren Veranstaltungen, auf denen zum Beispiel der bekannte Abenteurer und Polarforscher Arved Fuchs anschaulich von seinen Eindrücken vom Klimawandel in der Antarktis berichtet. Alles sicher Aktivitäten, die außerhalb interessierter Kreise wenig Beachtung finden im Vergleich zu den Einflussnahmen großer Interessenverbände auf die Gesetzgebung.
Nach diesen wichtigen Exkursen kommen wir im nächsten Podcast zurück zur Planung interessenpolitischer Aktivitäten im Unternehmen. Auf Wiederhören