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6. Juni 2023 | von Dipl.-Kommunikationswirt Klaas Kramer

Nachhaltigkeitsmanagement I Prinzipien im Umgang mit Stakeholdern, Folge 13

Drei Prinzipien bestimmen den Umgang von Unternehmen mit ihren Stake- holdern: Inklusivität, Wesentlichkeit und Reaktivität.

Zuerst zur Inklusivität: Unternehmen beziehen gezielt, systematisch und kontinuierlich Stakeholder in Informations- und Entscheidungsprozesse ein. Themen sollen nicht über die Köpfe der Stakeholder hinweg definiert werden. Anspruchsgruppen sind vielmehr aktiv durch Befragungen einzubeziehen. Im geregelten Austausch können Firmen konkrete Zusagen und Absichtserklärungen zu den erhobenen Ansprüchen geben, etwa zur Einhaltung internationaler Verhaltensnormen in der Lieferkette.

  1. Wesentlichkeit: Unternehmen identifizieren gemeinsam mit Stakeholdern bedeutsame Themen und legen fest, wie Stakeholder in die Diskussion darüber einbezogen werden. Möglich sind beispielsweise Workshops mit einem Beirat, der verschiedene Anspruchsgruppen repräsentiert.
  2. Reaktivität: Unternehmen definieren Verfahren, die sicherstellen sollen, dass Impulse aus dem Dialog mit Stakeholdern in Strategien, Programmen und im Managementverhalten auch berücksichtigt werden. Hierzu gehören zum Beispiel systematische, dokumentierte Vorgaben für den Umgang mit Stakeholder-Beschwerden.

Werden Dialoge öffentlich ausgetragen, etwa im Beisein von Medien oder gar live auf dem Bildschirm, können Teilnehmende die Veranstaltung gezielt für Provokationen nutzen, um zu mobilisieren, oder sich defensiv und politisch korrekt zu verhalten, ohne Zugeständnisse zu machen und den Prozess zu blockieren. Hier gilt es insbesondere für eingebundene NGOs, sowohl gegenüber Bürger:innen als auch Mitgliedern die Vertrauenswürdigkeit nicht zu verspielen. Diese darf durch eine Kooperation weder aufgezehrt noch durch „Greenwashing“-Verdacht beschädigt werden.

Und mit dieser Warnung verabschiede ich mich von dieser Folge und freue mich bereits auf die Nächste. Auf Wiederhören!

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Nachhaltigkeitsmanagement“.

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Dipl.-Kommunikationswirt Klaas Kramer
Dipl.-Kommunikationswirt Klaas Kramer, geboren 1972, studierte nach seiner Ausbildung zum Elektromaschinenmonteur und seiner Arbeit im Kultur-Event-Bereich Wirtschaftskommunikation an der FHTW Berlin (heute htw Berlin). Seit 1991 ist er selbständig zuerst im Vertrieb, dann als Partner einer Design Agentur und Marketingberatung und seit 2012 als Coach. Zwischen 2007 und 2012 übernahm er Lehraufträge an Hochschulen und ist seit 2013 für die Deutsche Akademie für Management in verschiedenen Funktionen tätig, u. a. als Tutor für Marketing und Nachhaltigkeitsmanagement. Klaas Kramer ist Autor und Co-Autor mehrerer Bücher. Zuletzt erschienen sind „Deutschland in der Krise“, „Schaf oder Hirte“ und „Krieg – Stadt gegen Land“. Seit 2023 ist Kramer Geschäftsstellenleiter des Vereins Türöffner – Jobnetzwerk für Geflüchtete.
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