Atomausstieg, Streckbetrieb oder Verlängerung der Laufzeiten, ist die Verstromung von Gas nachhaltig oder nicht? Wie sind die Prioritäten bei der Energiewende zu setzen – die Debatten werden dieser Zeit heftiger denn je geführt und neutrale wissenschaftliche Bewertungen sind dabei von interessenpolitischen Argumenten nur schwer zu unterscheiden. Dabei wird von den Akteuren innerhalb der im letzten Podcast vorgestellten Arena ein breites Instrumentarium aufgefahren, um die öffentliche Meinung sowie parlamentarische Mehrheiten immer wieder umzustimmen sowie Beschlüsse juristisch anzugreifen.
Diese manchmal smarten, zuweilen bissigen bis hin zu hetzerischen Angriffe erfolgen selten auf direktem Kanal. Vielmehr werden dabei die medialen Kanäle genutzt. Manche Medienunternehmen scheinen sich dabei nicht mehr nur als Beobachter und Kommentatoren, sondern als politische Akteure am Kampf in der Arena zu beteiligen. Für die allgemeine Öffentlichkeit auf den Zuschauerrängen ist eine allzu tendenziöse Parteinahme nicht immer als eine solche zu erkennen. Das gilt genauso für die Berichterstattung zugunsten oder Ungunsten einzelner Unternehmen. Beispielhaft sei hier die mediale Präsenz von Tesla aber auch andere unternehmerische Aktivitäten von Elon Musk zu nennen, wie seinen Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter – womit wir sogleich bei der nicht zu unterschätzenden Bedeutung der Meinungsbildung auf Internetplattformen wären: Hier werden Arenen-Kämpfe auf YouTube, Telegram oder der schon erwähnten Plattform Twitter ausgetragen. In allererster Linie geht es heiß her zu Vorschlägen und Forderungen politischer Parteien, Kampagnen von Aktivisten wie „Die letzte Generation“ aber auch das Handeln einzelner Unternehmen.
Nachhaltigkeitsmanagement kommt hier die Aufgabe zu, nicht nur auf eventuelle ShitStorms zu reagieren, sondern ein proaktiver Akteur zu sein.
Wie weit das zuweilen gehen kann – dazu mehr in Folge 6. Auf Wiederhören!