Es klingt wie ein Traum: vier statt fünf Tage pro Woche arbeiten – bei gleicher Bezahlung. Das Unternehmen Perpetual Guardian in Neuseeland hat dies wahr gemacht und damit international Aufsehen erregt. Der Trend Richtung Verringerung der Arbeitszeit nimmt auch in Deutschland immer mehr Fahrt auf – so entscheiden sich Mitarbeitende zunehmend lieber für Freizeitausgleich als für Geld, um Mehrarbeit vergütet zu bekommen. Durchschnittlich liegt die Arbeitszeit der Deutschen bei 41 Stunden bei 27 Urlaubstagen. Im Vergleich zu anderen Ländern arbeiten die Deutschen also eher wenig. Dagegen steht jedoch die immense Anzahl an Überstunden, die die Deutschen leisten und damit Spitzenreiter in Europa sind – in den meisten Fällen übrigens unbezahlt, Tendenz steigend. Im Job nimmt der Zeitdruck stetig zu, laut einer Studie der Techniker Krankenkasse hat jeder Fünfte bereits ein Burnout erlitten. Es ist zwar nach wie vor nicht nachgewiesen, dass zuviel Arbeit krank macht; die Forschung ist sich jedoch einig, dass mehr Arbeit nicht zwangsweise zu mehr Leistung führt. Es zeigt sich, dass die Arbeitsergebnisse des Einzelnen bei verkürzten Arbeitszeiten besser sind, die Produktivität steigt. Für die Unternehmen gibt es nichtsdestotrotz bei einem solchen Modell einige to dos bevor gestartet werden kann: Prozesse müssen optimiert, Arbeitszeiten neu verteilt und evtl. weitere Mitarbeitende eingestellt werden, um die fehlenden Zeiten aufzufangen. Nicht unbedingt entstehen den Unternehmen dabei jedoch Mehrkosten. Lesen Sie in der Süddeutschen Zeitung über die Möglichkeiten und Erfahrungswerte mit solchen Modellen. Betrachten Sie hier die Entwicklung der Arbeitszeit.
Anika Földi