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22. Oktober 2019 | von Dipl.-Kffr. Daniela Behrendt

Neue Rollen in der New Work – Wer macht hier eigentlich was?

Eine z.Z. sehr populäre agile Arbeitsmethode, die sich in Windeseile in verschiedenen Branchen verbreitet, ist Scrum. Scrum wurde ursprünglich in der IT entwickelt und diente dort der agilen Softwareentwicklung. Inzwischen wird es aber auch in vielen anderen Branchen im Bereich des Produkt- und Projektmanagements eingesetzt.

Der Charme von Scrum liegt in seiner Klarheit. Rollen, Rituale und Regeln sind im Scrum-Guide ganz klar definiert. Über das Rollenkonzept, das festlegt, wer wofür verantwortlich ist, erfahren Sie hier mehr.

In einem Scrum-Team gibt es nur drei Rollen: den Product Owner, den Scrum Master und das Team.

Der Product Owner ist für das Ergebnis gegenüber dem Auftraggeber verantwortlich. Er legt also fest was erarbeitet wird. Dazu definiert er zusammen mit dem Kunden die Anforderungen an das Ergebnis. Anschließend priorisiert er diese Anforderungen und übergibt sie dem Team.

Der Scrum Master steuert den Scrum-Prozess und sorgt dafür, dass das Team ungestört und produktiv arbeiten kann. Sollte das Team auf Hindernisse stoßen, dann ist es die Aufgabe des Scrum Masters, diese schnellstmöglich aus dem Weg zu räumen. Er achtet auch darauf, dass die Scrum-Regeln und Rituale eingehalten werden. Darüber hinaus moderiert er die regelmäßig stattfindenden Scrum-Meetings, also das Daily Stand-up, das Review und die Retrospektive.

Das Team ist für die eigentliche Arbeit da. Also dafür, dass in der vereinbarten Zeit das vereinbarte Ergebnis erreicht wird. Dabei arbeitet es selbstorganisiert, d.h. es entscheidet selbstständig über das Zerlegen der Anforderungen in Arbeitsaufgaben und dann über deren Verteilung auf die einzelnen Teammitglieder. Innerhalb des Teams sind die Teammitglieder gleichgestellt; es gibt keine hierarchische Ordnung. Das Team ist interdisziplinär zusammengesetzt und verfügt über alles Fähigkeiten, die erforderlich sind, um das Ergebnis gemäß den Anforderungen zu liefern. Die Teams arbeiten in Umsetzungszyklen, sogenannten Sprints. Die Dauer eines Sprints ist von Anfang an festgelegt, meistens 2 bis 4 Wochen. Am Ende eines Sprints hat das Team einen Prototypen entwickelt, den es mit dem Kunden und dem Product Owner in einem Review bewertet. Das Feedback fließt dann in die Weiterentwicklung des Prototypen im nächsten Sprint ein.

Als ein von einem hierarchischen System geprägter Mensch, fragen Sie sich jetzt vielleicht, wer denn in Scrum die vielen Aufgaben übernimmt, für die bisher die Führungskraft da war. Nur weil jetzt plötzlich alle auf Selbstorganisation und Eigenverantwortung setzen, fallen die doch nicht weg, mögen Sie vielleicht denken. Und da haben Sie natürlich recht.

Wie sich Führung in der neuen Arbeitswelt verändert und wer über welche Führungskompetenzen verfügen sollte, erfahren Sie im nächsten Podcast. Bleiben Sie also neugierig!

 

Daniela Behrendt, Tutorin der Deutschen Akademie für Management

 

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „New Work“.

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Dipl.-Kffr. Daniela Behrendt
Nach einer Ausbildung als Hotelkauffrau studierte Daniela Behrendt in Berlin an der Humboldt Universität und der Freien Universität Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Organisation und Führung sowie Personalmanagement. Umfassende Kenntnisse und Erfahrungen in der Personalberatung und –entwicklung gewann sie durch ihre langjährige Tätigkeit im Personalbereich der Daimler AG. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren die Durchführung von Potenzialanalysen, Assessement und Development Centern, die Konzeption von Personalentwicklungsprogrammen für High Potentials und Führungskräfte sowie die Steuerung internationaler Mitarbeitereinsätze. Seit 2009 arbeitet Frau Behrendt als selbständige Beraterin für Personal-und Organisationsentwicklung für mittelständische Unternehmen. Dabei steht sie ihren Kunden als HR-Generalist für klar umrissene Aufgaben zeitlich befristet zur Verfügung. Sie unterstützt und begleitet im Tagesgeschäft, bei der Konzeption und Umsetzung moderner HR-Strategien und -instrumente sowie der Planung und Steuerung von HR-Projekten. Als Dozentin für Personalmanagement ist es ihr ein besonderes Anliegen, die Studierenden für Chancen und Herausforderungen der Personalarbeit zu begeistern, ihre Kompetenzen fachspezifisch auszubauen und sich so neue Karrieremöglichkeiten zu erschließen. Ihre Schwerpunkte liegen in den Themenfeldern Personalauswahl, Personalentwicklung und Führung.
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