Kennen Sie den Begriff Nudging? Damit wird der gedankliche Anstoß anderer Personen zu einem Verhalten bezeichnet, das von der Gegenseite gewünscht ist. Dieses Vorgehen ist deshalb so besonders, weil die betroffene Person nicht merkt, dass ihre Entscheidung in andere Bahnen gelenkt wird.
Wie kann Nudging zum Beispiel aussehen? Ein Unternehmen stellt neue Regelungen auf, die für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelten sollen. Die Kommunikation endet mit der Aufforderung, dass diejenigen, die mit den neuen Regelungen nicht einverstanden sind, diese mit dem Geschäftsführer diskutieren mögen. Der Verweis auf den Geschäftsführer dürfte in den allermeisten Fällen dazu führen, dass die Regelungen von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hingenommen werden.
Wie ist das möglich? Mit sehr viel Diplomatie und Überlegung. Es werden keine Vorschriften gemacht, Verbote oder Gebote ausgesprochen oder gar finanzielle Anreize gesetzt. Beim Nudging werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelenkt, ohne dass diese eine Manipulation vermuten.
Darüber, inwieweit es sich bei einem solchen Vorgehen um Manipulation handelt, lässt sich trefflich streiten. Sicherlich ist hier der Grad des Ausmaßes und die moralisch-ethische Vertretbarkeit ein ausschlaggebender Punkt. Somit sollte Nudging nicht grundsätzlich verurteilt werden. Denn es kann durchaus auch positive Effekte haben. Zum Beispiel: gesundes Essen in der Kantine wird preislich günstiger angeboten als ungesunde Speisen. Und auch die Lenkung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch Führungskräfte sollte im besten Fall in eine für das Unternehmen sinnvolle Richtung zielen, sodass letztlich win-win-Situationen entstehen.
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