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4. November 2021 | von Frank Wehmeier M.A.

Pflegepersonalkennzahlen in Krankenhäusern

Spätestens seit dem Zeitpunkt, an dem die Pflegekräfte im Krankenhaus und auch in anderen Gesundheitseinrichtungen mehr im Fokus der Politik stehen, kommen auch Kennzahlen in diesem Bereich einer wachsenden Bedeutung zu. So wurden in der Pflegepersonaluntergrenzenverordnung (PgUGV) in sogenannten pflegesensitiven Bereichen Verhältniszahlen von auf den Stationen vorgehaltenem Pflegepersonal und entsprechende Patientenzahlen jeweils im Monatsdurchschnitt für die Tag- und Nachtschicht als Mindestgrößen festgelegt. Eine Unterschreitung der jeweiligen Grenzen hat für das Krankenhaus wahlweise Strafzahlungen oder Erlöseinbußen zur Folge. Letztere entstehen dadurch, dass das mit den Kostenträgern zu vereinbarende Erlösvolumen in der nächsten Budgetverhandlungsrunde so angepasst wird, dass die Mindestvorgaben der PgUGV mit den vorgehaltenen Pflegekräften eingehalten werden können. Die Casemixpunkte werden also entsprechend reduziert.

Eine weitere gesetzliche Grundlage wurde seit 2020 in dem § 137j SBG V mit der Veröffentlichung des sogenannten Pflegepersonalquotienten etabliert.  Der Pflegepersonalquotient setzt die Pflegelast eines Krankenhausstandortes ins Verhältnis zur Anzahl und zum Ausbildungsstand der zu berücksichtigenden Pflegekräfte in der Patientenversorgung. Die Pflegelast wird anhand der Verweildauer unterschieden, nach Normal- und Intensivstation bewertet und gemäß der im DRG-Katalog individuell nach DRG-Einstufung des Patienten festgelegten Pflegebewertungsrelation berechnet. Der Pflegepersonalquotient wird damit in Pflegelast-Bewertungsrelation je Pflegekraft gemessen.  Ein Pflegepersonalquotient von 65 bedeutet, dass an diesem Krankenhausstandort einer Pflegekraft rechnerisch 65 Patientenfälle mit einer durchschnittlichen Pflegelast mit einem Wert von 1,0 gegenüberstehen. Das InEK ermittelt von jedem Krankenhausstandort jährlich diese Werte und veröffentlicht sie auf ihrer Homepage. ( https://www.g-drg.de/Aktuelles/Vergleichende_Zusammenstellung_der_Pflegepersonalquotienten_im_Jahr_2021).

Für Sie als Gesundheitsmanager sind diese Kennzahlen von großer Bedeutung, da Ihnen diese einen aktuellen Stand ihrer Personalausstattung in der Pflege zeigen. Daneben erhalten Sie durch die Veröffentlichung der Werte anderer Häuser eine Einschätzung darüber wie die Werte Ihres Hauses im Vergleich zu anderen Häusern zu werten sind. Der Studienbrief 7370 – Krankenhausmanagement der DAM bietet Ihnen zusätzliche Informationen zur klassischen Personalbedarfsermittlung (ab Seite 46) und gibt Ihnen zudem einen umfangreichen Überblick über das komplexe System der Krankenhausfinanzierung.

In den Online-Seminaren mit dem Autor des Artikels können Sie die Thematik vertiefen und gezielt Fragen stellen oder diskutieren.

Frank Wehmeier

Frank Wehmeier M.A.
Frank Wehmeier studierte nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Bankkaufmann an der Fachhochschule Bielefeld Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzierung und Personalmanagement. Zusätzlich absolvierte er an der Fachhochschule Osnabrück den Studiengang Betriebswirtschaftslehre in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Im Lauf der Zeit entdeckte Herr Wehmeier seine Leidenschaft für die Vermittlung von Kenntnissen neu und engagierte sich zunächst in der dem Krankenhaus angeschlossenen Krankenpflegeschule. Nach dem Abschluss des nebenberuflichen Masterstudiengangs Health Administration an der Universität Bielefeld erweiterte Herr Wehmeier sein nebenberufliches Engagement in dem Angebot von Fachseminaren im Bereich Betriebswirtschaft und Personalmanagement an mehreren Hochschulen in unterschiedlichen Formaten (Präsenz und Online). Heute ist Herr Wehmeier verantwortlich für das Controlling in einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in NRW. Er blickt auf eine 10-jährige Berufserfahrung im Personalbereich zurück. Er rundet sein Profil durch eine zertifizierte Ausbildung zum Coach ab. Er bietet im Rahmen eines Nebengewerbes „Frank Wehmeier - Moderation-Coaching-Training“ auch Seminare in den Bereichen Kommunikationstraining, Mitarbeiterführung, Seminare zu Work-Life Balance sowie Resilienztraings an. Frank Wehmeier liegt ein Menschenbild besonders am Herzen, was geprägt ist von dem Leitbild, dass man Menschen nicht verändern kann, aber seine Einstellung zu ihnen. An der Deutschen Akademie für Management begleitet er Teilnehmende der Lehrgänge Personalmanagement, Business Management und Innovationsmanagement.
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