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8. Mai 2015 | von Greta Konrad

Posthierarchisches Management – Führung neu denken

Dark Horse ist eine Agentur für Innovationsentwicklung aus Berlin und wurde konsequent unter der Prämisse der Innovationsfähigkeit gestaltet. Wir sind 30 gleichberechtigte Partner/innen und Unternehmensgründer/innen und entwickeln neuartige Produkte und Services, wie zum Beispiel ein neues Car Sharing Konzept für junge Großstädter oder bedürfnisorientierte Services für ein „smart Home“. Außerdem beraten wir Unternehmen und Organisationen dabei selbst innovativer werden. Kurz: Wir machen Innovationen und wir machen innovativ. Deshalb ist es für unser Selbstverständnis unabdingbar und zugleich ökonomisch notwendig eine Struktur und Kultur aufrechtzuerhalten, die den bestmöglichen Nährboden für Neues bietet. Und das ist weit entfernt von klassisch hierarchischen Top-Down Entscheidungen und Führungsmechanismen.
In unserem posthierarchischen Management setzen wir auf eine durchlässige, flexible Unternehmensstruktur, ein Vetorecht aller Mitwirkenden bei strategischen Entscheidungen und auf völlig autark agierende Teams für das operative Geschäft.
Einmal im Jahr entscheidet sich jede/r beim so genannten Commitment Day, ob er/sie Vollzeit oder Teilzeit bei Dark Horse arbeiten möchte oder sich im kommenden Jahr Projekten außerhalb von Dark Horse widmen möchte. Dadurch passt sich das Unternehmen flexibel den Lebenssituationen der Mitarbeiter an und hat gleichzeitig einen stabilen Kern. Jeder in diesem Kern kann, muss aber nicht, an strategischen Entscheidungen beteiligt sein:  Welche Aufträge nehmen wir an? Welche Themenfelder wollen wir besetzen? Wichtig ist, dass wir nicht nach einer Mehrheit suchen, sondern uns gegenseitig bei jedem Vorschlag fragen, ob jemand einen schwerwiegenden Einwand dagegen hat. Dies geschieht allerdings nicht in wilden Diskussionen, sondern in einem mehrstufigen Verfahren bei dem jeder seine Fragen, Meinungen und Bedenken loswerden kann. Durch diese frühe, strukturierte Beteiligung wird das Vetorecht erstaunlich selten benötigt. Dadurch fördern wir Risiko- und Experimentierfreudigkeit – unabdingbare Qualitäten, wenn man in einer sich wandelnden Welt Produkte und Services gestalten möchte.
Unsere Projektteams hingegen können völlig autark handeln. Sie entscheiden darüber, wann und wo sie arbeiten wollen oder wie sie untereinander Budgets verteilen. Ihr Wissen und ihre Erkenntnisse stellen sie den anderen zur Verfügung – bevorzugt in Form von Fehlern: für den besten Fehler, und damit für den schnellsten Weg zu lernen, verleihen wir regelmäßig einen Failure Award. Dieses Jahr gibt es als Preis ein Wander-Raclette: manchmal braucht man genau das und nichts anders – man will es aber auch schnell wieder loswerden. Genau wie unsere Fehler.

 

Greta Konrad
Greta Konrad ist eine von 30 Mitgründern von Dark Horse GmbH & Co. KG, einer Agentur für Innovationsentwicklung. Sie berät und coacht in Executive Workshops und Innovationsprojekten u.a. für SAP, Audi, und VW. Sie hält außerdem Vorträge über Design Thinking und die neue Arbeitswelt auf Konferenzen.
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