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28. Januar 2016 | von Rebecca Baasch

Public Private Partnership – eine Kooperationsform im Kulturbereich

Public Private Partnership (PPP) – zu deutsch öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) – ist im Kulturbereich angekommen. Humboldtforum, Museum der Moderne oder Elbphilharmonie sind prominente Beispiele für die Kooperation zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen zur Steuerung und Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Besonders in Zeiten wachsender Haushaltsdefizite und daraus resultierender Einschränkung der Handlungsfähigkeit der öffentlichen Hand wird auch im Kulturbereich verstärkt nach alternativen Organisationsformen gesucht. Eine PPP ist jedoch keine geeignete Lösung, um finanzielle Engpässe auszugleichen. Vielmehr ist die Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Institutionen als Kooperationsform zu verstehen, die sowohl die gemeinsame Planung als auch die Realisierung einer kulturellen Aufgabe vorsieht. PPP ist somit auch nicht mit dem Sponsoring gleichzusetzen. Hier ist der private Partner in erster Linie Geldgeber, in einer öffentlich-privaten Partnerschaft ist er darüber hinaus aber auch in formale Entscheidungen eingebunden und an den Einnahmen beteiligt.

Als alternative Organisationsform bietet sich PPP besonders auf regionaler und lokaler Ebene an. Anwendung findet es bereits in diversen Feldern: Stadtentwicklung, Wohnungsbau oder der Bildungsbereich seien hier nur beispielhaft aufgeführt. Zwei grundlegende Kategorien lassen sich unterscheiden: die Organisations-PPP und die projektbezogene Vertrags-PPP. Erstere zeichnet sich durch die Gründung einer gemeinschaftlich betriebenen Kapitalgesellschaft aus, in der primär Ressourcen gebündelt werden. Ein Beispiel: Die Kunsthalle Düsseldorf wird als gemeinnützige GmbH von der Stadt Düsseldorf, dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen sowie der Stadtsparkasse Düsseldorf betrieben.

Die projektbezogene Partnerschaft hingegen bildet einen vertraglich festgelegten Leistungsaustausch mit dem öffentlichen Partner als Auftraggeber und dem privaten Partner als Auftragnehmer ab. So wird das neue Ballettprobenhaus der Deutschen Oper am Rhein zum Beispiel von der HOCHTIEF PPP Solutions GmbH gebaut und für 30 Jahre an die Stadt Düsseldorf vermietet.

PPP-Projekte lassen sich nur schwer miteinander vergleichen oder als Modell für andere Vorhaben verwenden, da sie an die individuellen Gegebenheiten der jeweiligen Aufgabe und die Mittel und Ziele der öffentlichen und privaten Partner angepasst sind.

Der Argumentationskatalog des Bundesverbands Public Private Partnership e.V. hilft Ihnen bei der Einschätzung, ob Ihr Projekt für eine PPP geeignet ist: http://www.bppp.de/media/file/207.BPPP_111109_final.pdf

Rebecca Baasch
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