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14. Dezember 2021 | von Dr. Jan Klaus Tänzler

Strategieformulierung | Familienunternehmen, Folge 25

Hallo und herzlich willkommen zu der nunmehr 25. Ausgabe unseres Podcast „Besonderheiten und Herausforderungen von Familienunternehmen.“ Wir haben in der letzten Folge das Themenfeld „Nachhaltigkeit“ verlassen und widmen uns heute der Strategie von Familienunternehmen. Genauer gesagt beleuchten wir heute den Strategieprozess von Unternehmen.

Grundsätzlich ist die richtige Strategie für Unternehmen wichtig, um die eigenen Ziele zu erreichen und um im Wettbewerb bestehen zu können. Je nach Ausgestaltung des Unternehmens werden dabei in Unternehmen unterschiedliche Strategien definiert. Beispielsweise kann eine Holding über verschiedene Tochtergesellschaften verfügen und es gibt eine Konzernstrategie sowie verschiedene Strategien für die jeweiligen Gesellschaften. Bei der Formulierung des Strategieprozesses sollten Unternehmen verschiedene Aspekte im Auge behalten.

Der Beginn der Strategieformulierung startet normalerweise mit der Formulierung einer geeigneten Vision, der Mission sowie den passenden Zielen. Eine Vision gibt für gewöhnlich den gewünschten zukünftigen Zielzustand des Unternehmens an. Sie sollte realistisch gewählt werden und im besten Fall für die Mitarbeiter motivierend sein. Mithilfe der Vision gibt das Unternehmen an, wohin es sich entwickeln will. Im Teil über die Nachhaltigkeit haben wir zum Beispiel besprochen, dass Unternehmen, die besonderen Wert auf ihre Nachhaltigkeit legen, dieses bereits in der Vision verankern. Die Mission wiederum gibt den Zweck oder den Auftrag des Unternehmens an. Die Frage lautet: Welches Leistungsversprechen möchte man dem Kunden geben? Letztendlich stellen die Vision und die Mission die Voraussetzung für die anschließende Strategieformulierung dar. Bevor man die Strategie jedoch formuliert, gilt es, die gewünschten Ziele zu formulieren. Bei der Zielformulierung unterscheidet man finanzielle Ziele, wie zum Beispiel Umsatz oder Gewinn und strategische Ziele, wie beispielsweise den Anteil der Wiederkäufer. Ziele sollten dabei spezifisch, messbar, aktivierend, realistisch und terminiert sein. Diese Art der Zielermittlung bezieht sich auf die SMART Methode.

Sind die Ziele formuliert, sollte das Unternehmen die externe Umgebung und die internen Stärken und Schwächen genauer unter die Lupe nehmen. Die externe Umgebung ist wichtig, um die Wettbewerber und das Marktumfeld genauer zu kennen. Hierfür eigenen sich zum Beispiel verschiedene Hilfsmittel, wie Porters Five Forces. Bei diesem Tool werden die Stärken der Mitbewerber, der Zulieferer und der Kunden sowie die Bedrohung durch Ersatzprodukte und die Wettbewerbsintensität der Branche erfasst. Die internen Stärken und Schwächen helfen darüber hinaus dabei zu erkennen, ob das eigene Unternehmen über Kernkompetenzen verfügt, die von den Wettbewerbern nur schwer zu kopieren sind.

Im letzten Schritt geht es um die Strategieformulierung. Neben der Unterscheidung der Konzernstrategie und der Strategie für die jeweilige Division, wie bereits beschrieben, werden zusätzlich noch Strategien der unterschiedlichen Funktionen, wie Marketing, Human Ressource oder Vertriebs unterschieden. In einem letzten Schritt wird die Strategie implementiert und kontrolliert. Dafür gibt es wiederum Hilfsmittel, wie die Balanced Scorecard.

Damit haben Sie nun einen kleinen Überblick über den Strategieprozess im Unternehmen erhalten. Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen bis nächste Woche alles Gute, Ihr Jan Tänzler.

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Besonderheiten und Herausforderungen von Familienunternehmen“.

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Dr. Jan Klaus Tänzler
Dr. Jan Klaus Tänzler absolvierte eine Bankausbildung bei der Deutsche Bank AG und studierte anschließend an der RWTH Aachen, der National University of Singapore und der UC Berkeley Betriebswirtschaftslehre. Er promovierte an der Universität Mannheim über das Thema Corporate Governance und Corporate Social Responsibilty im deutschen Mittelstand. Mehrmonatige Forschungsaufenthalte führten ihn an die Western University of Australia in Perth sowie die Bank Indonesia in Jakarta. Nachdem er einige Jahre am Aufbau eines Startups beteiligt war, ist er heute Center Manager an der TU München.
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