Vertrauen in und Glaubwürdigkeit von Führungskräften werden vor allem – aber nicht nur – innerhalb des Unternehmens und auf der Grundlage von deren Verhalten, deren Umgang mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihrer Kompetenz, Integrität, Einsatzbereitschaft sowie durch die Übereinstimmung von Worten und Taten gebildet bzw. zerstört. Führungskräfte sollten sich aber auch darüber bewusst sein, dass ihr Verhalten in ihrem Privatleben ebenfalls dazu beitragen kann, dass Vertrauen positiv aber vor allem negativ beeinflusst werden kann. Ein Beispiel: in einem Unternehmen, für das Vertrauen und Glaubwürdigkeit einen besonders hohen Wert darstellt und ein kritischer Erfolgsfaktor ist, hat eine Führungskraft seine Ehefrau durch eine monatelange Affäre betrogen. Als dies innerhalb der Abteilung zunächst gerüchteweise und anschließend bestätigt die Runde machte, fasste eine Mitarbeiterin die Auswirkungen prägnant zusammen: „Wie soll ich dieser Person, die so viel Wert auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit legt, selbst diese Werte aber nicht umsetzt, noch weiterhin vertrauen. Ich sehe ihn nun mit anderen Augen.“
Elmar Stein