Exam-Wrapper sind knappe, offene Fragen zum Planen – Überwachen – Bewerten des Lernens (z. B. Rückblick auf die letzte Prüfung, Lernplan bis morgen, realistische Ergebnis-Prognose). In einer Feldstudie schnitten Studierende mit metakognitiven Vorbereitungsaufgaben besser ab als Vergleichsgruppen, die lediglich Begriffe definierten.
Weil „noch schnell Begriffe lernen“ sich leicht anfühlt, entsteht häufig eine Lern-Illusion. Exam-Wrapper verschieben den Fokus: Wie habe ich gelernt? Was mache ich als Nächstes? Was erwarte ich realistisch? Genau diese Fragen sorgen für bessere Entscheidungen in den letzten Lernstunden und zahlen sich in Prüfungen aus.
Da der Begriff Exam-Wrapper im Unternehmenslernen noch wenig verbreitet ist, helfen folgende Charakterisierungen, ein klares Bild zu bekommen. Dazu zählen insbesondere, dass Exam-Wrapper
- vor der Prüfung ansetzen (10–15 Minuten): Rückblick auf die letzte Prüfung, identifizierte Fehlertypen, konkreter Lernplan bis zum Testzeitpunkt, Ergebnis-Prognose.
- die Selbstüberwachung strukturieren, statt nur Inhalte zu wiederholen: Was kann ich noch nicht sicher? Welche Fehler erwarte ich morgen?
- die Kalibrierung verbessern – primär, weil die tatsächliche Leistung steigt, nicht, weil nur die Einschätzungen schöner werden.
Mit anderen Worten: Nicht nur was gelernt wird, zählt – wie Lernende sich auf die Prüfung vorbereiten, entscheidet messbar mit. Ein kurzer metakognitiver Wrapper ersetzt keine Inhalte, steuert aber das Lernen dahin, wo es wirkt.
Quelle: Angell, D. K., Lane-Getaz, S., Okonek, T., & Smith, S. (2024). Metacognitive Exam Preparation Assignments in an Introductory Biology Course Improve Exam Scores for Lower ACT Students Compared with Assignments that Focus on Terms. CBE—Life Sciences Education, 23(1), ar6. https://doi.org/10.1187/cbe.22-10-0212